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TEST: Ein Jahr mit Specialized 2FO Roost und DH Schuhe – Bye Bye FiveT**?

Schuhe sind im Mountainbike Sport essentiell. Wir konnten gleich drei Specialized 2FO Schuhe testen – Den Roost als Flat- und Clip-Pedal Variante und den 2FO DH als Flat-Pedal Schuh. Was wir von den kalifornischen Tretern halten, erfahrt ihr hier. 

Meiner Meinung nach sind die Kontaktpunkte fast noch wichtiger als ein gutes Fahrwerk, kraftvolle Bremsen und generell tolle Komponenten. Denn wenn wir uns nicht am Bike festhalten können, keinen Grip mit den Reifen und keinen Halt auf dem Pedal haben, bringen uns Premium Parts recht wenig.

Wer schon einmal seine Schuhe daheim vergessen hat und den Tag im Bike Park mit dem falschen Schuhwerk verbracht hat, wird wissen was ich meine. Aber auch bei der Wahl des richtigen Mountainbike Schuhs gibt es einiges zu bedenken. Die Zeiten in der die Make mit der Fünf und der Zehn den Markt für sich hatte, sind nämlich fast vorbei und immer mehr Hersteller kommen mit griffigen Gummimischungen und tollen Schuhen daher.

Die Kalifornier*innen von Specialized präsentieren mit den 2FO Modellen eine schicke Alternative zu den bekannten Marken und verzichten dabei sogar auf das eigene Branding auf den Schuhen. Daumen hoch für diese Entscheidung – denn die meisten von uns achten darauf, dass das Kit stimmig ist und wenn man nicht auf einem Specialized Bike sitzt, möchte man auch nicht unbedingt das Marken-Logo auf sich tragen.

Optik – Dezent und ohne Branding

Wie schon gesagt – Ein fettes Specialized Logo gibt es auf den 2FO Schuhen nicht. Den einzigen Hinweis auf den Hersteller finden wir auf der Innenseite der Lasche. Dementsprechend ist das restliche Design sehr schlicht gehalten. Auch die Farben sind etwas gesetzter. Unsere drei Modelle kamen in Schwarz, Eiche-Grün und Schwarz mit roten Akzenten.

Die uns zur Verfügung gestellten Varianten sind alle geschnürt. Alternativ gibts es die 2FO auch mit BOA Verschluss. Dazu findet ihr Informationen auf www.specialized.com

Material – Leder und Synthetikmaterial

Das Obermaterial der Flat-Pedal Varianten ist aus einer Kombination aus Wildleder und Leder gefertigt. Zwar ist Leder ein Nebenprodukt der Fleischproduktion und wäre ein verschwendeter Rohstoff wenn es nicht genutzt werden würde – jedoch dürfte diese Wahl des Materials nicht unbedingt jedem gefallen. Außerdem fragen wir uns ob Leder die beste Wahl für einen Sportschuh ist und wieso man nicht zu einem alternativen Material gegriffen hat. Denn die Clipless Variante beweist, dass es auch anders geht.

Denn der 2FO Roost Clip ist aus einem mikroperforiertem Synthetikmaterial gefertigt und setzt nicht auf tierische Materialien.

Die Sohle

Das wichtigste bei einem Mountainbike Schuh ist die Sohle. Wer mit Flat Pedals unterwegs ist, braucht richtigen Grip um die Spannung auf dem Rad beibehalten zu können. Specialized verbaut bei den 2FO Modellen die SlipNot Gummisohle die durch viel Grip glänzen soll. Diese ist mit großen Waben versehen in die sich die Pins der Pedale krallen können.

Bei den 2FO Clipless Varianten ist eine Lollipop Innenplatte verbaut, die beim Pedalieren für ausreichend Steifigkeit und Performance sorgen soll. Die Clipless Modelle verfügen natürlich auch über die SlipNot Sohle. Das Clip System verfügt über zwei Löcher die mit allen gängigen Systemen kompatibel sind.

Bodygeometrie

Alle 2FO Modelle verfügen über eine dämpfende EVA-Zwischensohle und eine 2FO Body Geometrie Einlege-Sohle. Diese sollen den Tragekomfort erhöhen und sich dem Aufbau des Fußes anpassen um Fehlhaltungen auf dem Rad zu vermeiden und Verletzungen vorzubeugen.

Test: Specialized 2FO Roost Flat & Clip

Genug Theorie, her mit der Praxis. Wer den 2FO das erste mal in der Hand hält, wird merken, dass die Schuhe etwas schmaler geschnitten als die am Skateboardschuh orientierten Modelle der Konkurrenz sind. Aber keine Sorge – Sie fallen nicht zu schmal aus.

Auf den ersten Metern sind die Roost Flat Schuhe ungewohnt steif und fühlen sich etwas ungewohnt an. Das verfliegt jedoch nach ein paar Abfahrten und der Schuh schmiegt sich angenehm an die Flat-Pedals an. Dadurch können wir uns mit den Füßen gut festkrallen und mit den Zehen arbeiten. Auch die Sohle macht einen guten Job – Die Pins krallen sich gekonnt in die Gummimischung ohne dabei einen zu großen Schaden zu hinterlassen. Das liegt unteranderem an der nicht zu weichen SlipNot Mischung.

Hier muss man ganz klar sagen, dass Specialized gekonnt eine Alternative zur größten MTB-Schuhmarke bietet. Vor wenigen Jahren war das noch undenkbar und viele andere Hersteller haben zwar schicke Modelle auf den Markt gebracht, sind aber oft an der Mischung der Sohle gescheitert.

Auch die Clipless Variante verfügt über die SlipNot Sohle. Wer also mit langen Pins an den Clipless Pedalen unterwegs ist, wird sich über den zusätzlichen Halt freuen. Das Zwei-Loch-Cleat-System lässt sich ideal an die bevorzugte Position anpassen und die Aussparung in der Sohle verfügt über genügend Platz um schnell ausklicken zu können.

Die 2FO Roost sind für 109 Euro erhältlich und kommen in den Größen 36 – 49. Wer sich im Internet aber etwas umschaut, wird auch über das ein oder andere günstigere Angebot stolpern.

Einsatzbereich

Die 2FO Roost Modelle sind für den Enduro und Trail Einsatz gedacht und passen dort perfekt rein. Die Clipless Modelle wurden von uns auch auf Gravel-Touren benutzt und haben auch dort mit Komfort und ausreichend Steifigkeit glänzen können.

Specialized

Test: Specialized 2FO DH

Die Roost Modelle zielen wie schon erwähnt auf den Enduro und Trail Einsatz. Wer sich wie Bruni fühlen will, sollte sich die 2FO DH Varianten anschauen. Diese gibt es ebenfalls mit Flat- und Clipless-Sohle.

Das uns zur Verfügung gestellte DH Modell ist die Flat Variante und verfügt über die ausgezeichnet funktionierende SlipNot Sohle. Der größte Unterschied liegt im Obermaterial. Dieses ist nämlich verstärkt und wasserabweisend um auch im härtesten Einsatzbereich die Füße zu schützen. Auch hier wird Leder verwendet, dass mit textilen Materialien Kombiniert wird. Im vergleich zum Roost wirkt der DH etwas steifer, schützt aber im harten Trail und Downhill Einsatz besser den Fuß.

Die DH Modelle sind für 150 Euro erhältlich und kommen in den Größen 36 – 48.

Fazit: Specialized 2FO

Wer bisher davon ausging, dass die Sohle des großen Marktführers unübertroffen bleibt, sollte sich mal die SlipNot Sohle von Specialized anschauen. Wir wollen zwar nicht sagen, dass sie besser ist, aber wir haben selten so gut am Pedal geklebt wie mit den 2FO Schuhen. Auch das Low-Key-Design gefällt richtig gut. Die Schuhe der Kalifornier*innen schreien nämlich nicht nach Mountainbike Schuh, sondern fallen etwas schlichter aus und erinnern an lässige Sneaker. In Sachen Komfort macht Specialized ebenfalls alles richtig und konnte uns überzeugen. Auch der Preis ist gerechtfertigt.

Weitere Informationen findet ihr unter: www.specialized.com

 

 

 

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