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TEST: Specialized Dissident 2 – leichter, bequemer und besser?

Fotos: Michael Faiss

Du wirst zwar nicht so schnell wie Loic Bruni fahren, aber du kannst mit dem neuen Specialized Dissident 2 so gut aussehen wie der französische World Cup Racer. Die beliebte Marke aus Kalifornien präsentiert mit der zweiten Generation des Fullface Helms ein modernes Design, eine leichte Konstruktion und einen gewissen Wohlfühlfaktor mit ordentlichen Sicherheitsstandards. Wir haben einige Stunden mit dem Dissident 2 im Bike Park verbacht und sind begeistert.

Specialized hat in den letzten Jahren nicht nur einige der besten Fahrrädern der Szene produziert, sondern auch richtig schicke Klamotten, Schuhe und Helme für den Mountainbike Sport. Der Dissident wurde von Team-Fahrern wie Loic Bruni und Finn Iles im World Cup gefahren, getestet und in Mitleidenschaft genommen und geht 2023 in die nächste Runde. Mit neuem Design, modernen Sicherheitsfeatures und einem komfortablen Sitz sollte der Dissident 2 nicht nur Specialized Fans gut gefallen. Mehr dazu in diesem Artikel.

Für die Entwicklung des Dissident 2 haben wir mit den Top-Athleten Loïc Bruni und Finn Iles zusammengearbeitet, damit die nächste Generation unseres Gravity-Fullface-Helms den höchsten Anforderungen des Downhill-Rennsports in Bezug auf Sicherheit, modernste Passform und Belüftung erfüllt. – Specialized

Specialized Dissident 2 – Key-Facts:

  • Konstruktion aus 3 Schichten: Carbonschale, Polykarbonat, EPS.
  • 5 unterschiedliche EPS-Einsätze: abgestimmt auf optimale Performance an ihrem spezifischen Punkt.
  • Mips Evolve Solution: mit Stofftaschenbefestigungen zur Reduzierung des Wackelns und Knarzens.
  • Antimikrobielles Polsterkit mit ionic+®-Technologie: Ersatzkronenpolster und zwei Größen von Notfall-Schnellverschluss-Wangenpolster enthalten.
  • Optimierte Belüftung durch Lufteinlass hinter dem Visier.
  • Größen: S, M, L, XL (4 Schalengrößen).
  • Reisetasche inkludiert.
  • D-Ring-Schnalle.
  • Gewicht: 1040g (Größe XL)

futuristisches Design mit schicken Linien

Specialized Dissident 2 – Material und Verarbeitung 

Die Konstruktion des Specialized Dissident 2 besteht aus 3 Schichten. Eine Carbonschale, Polykarbonat mit einer hohen Schlagzähigkeit und EPS mit stossabsorbierenden Eigenschaften. Dabei wird das EPS in fünf gut platzierten Einsätzen platziert um bei einem Aufprall das Energiemanagement zu optimieren. (siehe Video)

Zusätzlich ist der Dissident 2 mit dem Mips Evolve Solution System ausgestattet, das die Rotationskräfte beim Sturz auf das Gehirn vermindern soll um somit die Gefahr von Gehirnerschütterungen zu verringern. Das Evolve System ist nun nicht mehr mit Kunstofflaschen im Helm befestigt, sondern setzt auf Stoff. Das macht den Helm hörbar leiser und vermeidet unangenehmen Knacksen beim Tragen des Dissident.

Was die Verarbeitung angeht, bleiben eigentlich keine Wünsche offen. Der Helm macht einen super soliden Eindruck. Es knarzt nichts, es wackelt nichts und die Lackierung hält auch einige Kratzer von Ästen aus.

Anstatt mehr Belüftungsöffnungen haben wir bessere gebaut. – Specialized

Das Belüftungssystem des Dissident 2 wurde laut Specialized nach dem Inside-Out-Prinzip entwickelt und verfügt über einen großen Lufteinlass hinter dem Visier, der einen kühlen Luftstrom nach innen leitet, sowie über gezielt platzierte Belüftungsöffnungen, die warmer Luft die Möglichkeit geben, nach außen zu strömen – so soll der Kopf in jeder Situation kühl bleiben.

Auch das antimikrobielle Polsterkit mit ionic+®-Technologie macht einen gute Eindruck und schmiegt sich angenehm an das Gesicht an. Die Ersatzkronenpolster und zwei Größen von Notfall-Schnellverschluss-Wangenpolster sind im Lieferumfang beinhaltet.

Gewicht, Preise und Größen

Specialized bietet mit dem Dissident 2 einen ziemlich leichten Fullface Helm an. 1040g wiegt der Vollblut DH Schutz in der größten Größe und ist somit leichter als einige der High-End Produkte der Konkurrenz.

Den Dissident 2 gibt es in die Größen. S – XL sollen Köpfe mit einem Umfang von  55 – 62cm Umfang abdecken. Wir haben das Modell in der Größe XL zur Verfügung gestellt bekommen was mit mit einem Umfang von 62cm sehr gut passt. Mit der D-Ring Schnalle, die man viel im Motorcross Bereich sieht, lässt sich der Fullface leicht und sicher verschließen.

Natürlich ist das kalifornische Fullface Helm mit Carbonschale nicht ganz billig. Ihr müsst schlappe 470,00 Euro auf den Tisch legen um das schicke Stück tragen zu können. Ob sich das lohnt, erfahrt ihr weiter unten.

Gut geschützt auf dem Stevens

Der Specialized Dissident 2 im Test

Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mich sehr auf den Dissident 2 gefreut. Als ich die ersten Bilder von dem neuen Specialized Fullface gesehen habe, war ich direkt vom Design begeistert. Natürlich darf das nicht alles sein, aber wer Spaß auf dem Trail haben will, sollte sich auch wohlfühlen und dazu trägt halt auch ein schicker und bequemer Helm bei.

Letzteres ist bei mir auch nicht immer so leicht, da ich einen recht großen Schädel habe. Fast 62cm Umfang machen die Suche nach einem passenden Fullface Helm nicht leicht. Auch wenn Hersteller das Maß anbieten, heißt das nicht immer, dass mir die Helme auch passen. Der Specialized Dissident 2 passt jedoch perfekt auf meinen Kopf.

Ganz schön dominant das Branding am neuen Dissident

Das Antimikrobielle Polsterkit mit ionic+®-Technologie macht vieles richtig und sitzt bequem. Auch an langen Tagen im Park bekommt man keine Druckstellen. Ein weiterer Vorteil der weichen Polster ist ihre Saugfähigkeit. Ich schwitze extrem viel am Kopf was oft dazu führt, dass die Polster am Limit sind und mir die Suppe durchs Gesicht fließt. Die Dissident Polster saugen aber ordentlich viel Flüssigkeit auf und bleiben dank der gut gestalteten Belüftung recht kühl. Tatsächlich ist es fast schon erfrischend den nassen Helm nach einer kurzen Pause wieder anzuziehen.

Falls ihr die EPS-Einsätze waschen wollt, könnt ihr die fünf unterschiedlichen Poster dem Helm entnehmen und mit der Hand waschen. Wobei ich auch nach vielen Runden im Park keine Geruchsentwicklung oder starke Schweißränder feststellen konnte.

Auch den Verschluss finde ich gut gewählt. Zwar gibt es mittlerweile leichter zu bedienende Alternativen wie magnetische Verschlüsse, jedoch finde ich, dass an einen klassischen Downhill Helm auch ein klassisches D-Ring System gehört. Das hat sich schon im Motocross bewährt und fühlt sich einfach super solide an.

Tatsächlich ist der Helm beim Tragen auch sehr leise. Bei anderen Modellen gibt es manchmal ein nerviges Knacksen vom Material, oder Rauschen vom Visier. Der Dissident bleibt leise, leider auch etwas leise wenn es darum geht eure Buddies bei voller Fahrt auf dem Trail zu verstehen. Was auch zu einer geringen Geräuschkulisse betragen kann, ist die Art des MIPS-Systems. Hier setzt Specialized auf das Mips Evolve Solution das mit Stofftaschenbefestigungen zur Reduzierung des Wackelns und Knarzens ausgestattet ist und somit nicht nur zur Sicherheit positiv beiträgt.

Natürlich ist der Preis von 470,00 Euro nicht unbedingt ein Schnapper. Vergleicht man den Specialized mit anderen High-End-Helmen wie dem Troy Lee Designs D4 oder dem Bell Full-10, reiht sich der Dissident 2 in diesem Sortiment gekonnt ein.

Zum Abschluss gibt es eine Kleinigkeit, die mich am Specialized Dissident 2 etwas stört. Eigentlich setzt das kalifornische Brand nämlich auf dezente Logos und Schriftzüge auf der Bekleidung was Marken-Opfer wie mich freut wenn es darum geht, Specialized auf nicht Specialized Bikes zu tragen. Beim Dissident sind die Logos jedoch wieder recht groß und befinden sich auf der Rückseite und den Kinnbügeln des Helms.

Natürlich ändert das nichts an der modernen und schicken Optik, wird aber bestimmt den ein oder anderen davon abhalten sich einen Specialized Helm zu kaufen wenn das Bike von einer anderen Marke stammt.

Fazit: Specialized Dissident 2 – leicht, bequem und sicher

Tatsächlich gibt es am Dissident 2 nichts auszusetzen. Der kalifornische High-End Helm besitzt alle nötigen Sicherheitsfeatures die man sich an einem Downhill Helm wünscht, bleibt dabei ziemlich leicht und schmiegt sich sehr bequem auch an große Köpfe an. Obendrauf gibts ein modernes Design, das mit den beliebten Helmen der Szene definitiv mithalten kann und die ein oder andere Marke echt alt aussehen lässt. Wird sind begeistert.

Weitere Informationen findet ihr unter: www.specialized.com

Bekleidung: Mons Royale
Bike: Pivot Shuttle AM und Stevens E Inception
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