Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #030 [ November & Dezember 2015]
Das „Rage“ verfügt über 220 Millimeter Federweg im Hinterbau. Das von Propain entwickelte „Pro10“ Suspension System basiert auf vier Drehpunkten, wodurch der Dämpfer schwimmend gelagert ist, sprich von beiden Seiten komprimiert wird. Der Dämpfer liegt mittig und tief im Bike – das sorgt für einen niedrigen und ausbalancierten Schwerpunkt. Leider sind im Falle des „Rock Shox“ Dämpfers die Einstellrädchen sehr schlecht zu erreichen. Damit der Dämpfer nicht ungeschützt vor dem Hinterrad liegt, ist davor ein kleines Carbon-Schutzblech angebracht, was den gröbsten Schmutz fern hält. Weitere schöne Details sind die integrierten Gabelanschlagsdämpfer und die Zugverlegung, besonders im Bereich der Doppelbrücke.
//Sehr löblich: Dank dieser Zugverlegung können im Bereich der Doppelbrücke keine Leitungen gequetscht werden
Für 2.824 Euro bekommt ihr die „Rage 2“-Ausstattung. Da ist noch Luft nach oben und auch nach unten. Wer sich auskennt oder besondere Wünsche hat wählt das „Rage Free“ und stellt sich das Bike selbst zusammen. Das Testbike ist quasi ein „Rage Free“ auf „Rage 2“ Niveau, nur mit der „Dorado Pro“ anstellte der „Boxxer Team“ – preislich liegen beide gleich auf. Die restlichen Anbauteile bei der „Rage 2“ –Version sind schon gehobene Klasse, jedoch liegt das Augenmerk mehr auf Stabilität als auf Leichtbau. Das führt zu einem Gesamtgewicht von 17,86 Kilo bei unserem Testrad in Medium mit der „Dorado Pro“. Die Magura „MT 5“ Bremse ist perfekt zu dosieren, extrem bissig und mit den 200er Scheiben vorne und hinten jeder langen und steilen Abfahrt gewachsen.
//Das „Pro10“- Hinterbausystem mit vier Drehpunkten. Die Einstellknöpfe am Dämpfer sind leider sehr schwer erreichbar
Die Federungscharakteristik verläuft bis zum Ende hin relativ linear und wird dann Progressiv, um Durchschläge zu vermeiden. Entsprechend weich und schluckfreudig verhält sich der Hinterbau. Auch bei hohen Geschwindigkeiten war das Propain kaum aus der Ruhe zu bringen. Dafür sorgen 1220 Millimeter Radstand und ein flacher Lenkwinkel von 62,7 Grad. Über die Dämpferaufnahme kann der Lenkwinkel auf 63,2 Grad angehoben werden, gleichzeitig wird das Tretlager um 5 Millimeter erhöht. Dadurch fährt sich das Bike dann etwas wendiger in technischen Stücken und Kurven. Bei Sprüngen und Drops bleibt das „Rage“ dank zentralem Schwerpunkt neutral und liegt sicher in der Luft.
//Schön: Dezente, integrierte Gabelanschlagsdämpfer
Fazit: Das „Rage 2“ ist nicht nur preislich attraktiv. Das Hinterbausystem überzeugt und die ansehnliche Ausstattung macht alles mit. Außerdem bietet Propain eine große Individualisierungsmöglichkeit bei Ausstattung und Rahmenfarbe.
Pro: Preis, Hinterbausystem, Individualisierungsmöglichkeit, Geometrie
Contra: Erreichbarkeit der Dämpfereinstellknöpfe
Unverbindliche Preisempfehlung: 2.824,- € | Größen: S, M, L | Gewicht: 17,86 kg |
www.propain-bikes.com