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Mega Photostory: Andreu Lacondeguy bei der Red Bull Rampage 2015 [Vollbild]

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Auch in diesem Jahr fand wieder einer der spektakulärsten Contests der Mountainbike Freeride Szene statt. Mitte Oktober hatten die besten Fahrer der Welt wieder die Chance sich den Titel des „Redbull Rampage Champions“ zu sichern. Doch die Rampage ist weit aus mehr, wie das, was wir im Livestream zu sehen bekommen. Eine Woche voller harter körperlicher Arbeit im extremen Gelände umgeben von Hitze und Staub macht die Rampage für alle teilnehmenden Fahrer zu einem der härtesten Contests der ganzen Saison. Wir durften Andreu Lacondeguy, 2014er Redbull Rampage Champion, von Anfang bis Ende hinter den Kulissen dieses legendären Events begleiten.

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In diesem Jahr feierte die Rampage ihr zehnjähriges Jubiläum und schon Anfang Oktober, wo sich die meisten Teilnehmer der Rampage noch nicht mal auf dem Weg nach Virgin, Utah befanden, waren die Arbeiten auf dem Rampage Gelände schon im vollen Gange.

Andreu: „Die Woche vor der eigentlichen Rampage befindet sich eine Crew am Rampage Gelände, die die Haupt-Elemente des Contests erstellt. In diesem Jahr war mein guter Freund Robbie Bourdon, der auch schon die Jahre zuvor Teil der Crew war, an den Arbeiten beteiligt und auch ein paar der Festseries Jungs wie Kyle Jamson und Jeff Herb halfen in diesem Jahr den Kurs der Rampage zu erstellen.“

Über eine Woche vor dem große Finale der Redbull Rampage fand sich auch der 2014 Rampage Champion Andreu Lacondeguy bereits in Virgin, Utah, wieder. Jedes Jahr zieht es den 26 Jährigen Katalanen mindestens eine Woche vor dem eigentlichen Event in die heiße Wüste. In dieser Woche der Vorbereitung verbringt er die Tage damit, die verschiedensten lokalen Trails, wie zum Beispiel den „flying Monkey“, rund um das Rampage Gelände mit den Kids aus der Region zu fahren. Ein perfektes Training, um sich auf die natürlichen Gegebenheiten der Utah Wüste einzustellen.

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Andreu: „Utah ist der beste Platz zum Biken. Es gibt tausende von Lines, überall. Man hat sogar mit dem Auto Zugang zu großartigen Freeride Zonen. Die Woche bevor die Rampage anfängt, ist für mich immer die beste Woche. Ich nutze diese Zeit, um mich und meinen Körper langsam an die Hitze, den Staub und das Gelände zu gewöhnen. Die anderen Fahrer kommen auch alle nach und nach in Virgin an und wir haben ein paar tolle Sessions zusammen.“

Nach einer doch noch eher entspannten Woche für Andreu fiel am Morgen des 11. Oktobers dann offiziell der Startschuss. Die Rampage Crew hatte den Bau der Haupt Elemente, wie den YT Jump, Razer Jump oder das Canyon Gap für das Events abgeschlossen. Nun war es an der Zeit für das erste offizielle Fahrer Meeting und den ganzen organisatorischen Kram wie Registrierung, Verteilung der Startnummern und Co.

Andreu: „Das erste Meeting, bevor die Rampage anfängt, ist immer gut. Zum ersten mal siehst du all die Fahrer die am Contest teilnehmen werden. Die Veranstalter klären uns kurz über die Spielregeln des Events auf und wir bekommen darauf hin unsere Startnummern zugeteilt. Ich bekam in diesem Jahr die Nummer 7, was mich echt sehr gefreut hat.“

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Noch am selben Tag waren alle Fahrer, einschließlich ihrer „Builder Crew“, auf dem Rampage Gelände erlaubt. Jedem Fahrer ist es genehmigt, bis zu vier Helfer sowie einen Teammanager auf das Gelände zu bringen, die mit ihm, binnen einer Woche versuchen seine Line so weit wie möglich fahrtauglich zu machen. Der wahrscheinlich härteste Teil des gesamten Events hatte damit begonnen. Eine Woche voller schwerster körperlicher Arbeit, Zeitdruck und der heißen, prallen Sonne der Utah Wüste ausgesetzt. Ohne jeglichen Schutz von Bäumen oder anderen Schatten spenden Gegenständen.

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Andreu: „Die Woche vor dem Finale ist auf jeden Fall die härteste. Wobei es sich für mich und ein paar andere Jungs in diesem Jahr wirklich in Grenzen hielt. Ich hatte diesmal zwar nur Mark in meiner Crew, der mir schon im Vorjahr geholfen hat, meine Line fertig zu stellen, aber mit der Hilfe von Aggys Crew und ein paar anderen Fahrern, die in diesem Jahr einige Elemente unserer Line mit benutzten, gelang es uns die Line in Rekordzeit fertig zu stellen. Das gab uns die Möglichkeit, unsere Kräfte ein wenig mehr zu schonen und wir gewannen somit auch ein paar Tage dazu, an denen wir uns auf das Training konzentrieren konnten.“

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Andreu, der die selbe Line fuhr wie im letzten Jahr und sie auch dieses Jahr wieder mit Graham Agassiz teilte, musste nicht so viel Zeit und Kraft mit Arbeit an seiner Line verschwenden, wie manch einer der Fahrer, die im vergangenen Jahr wegen Verletzung ausgefallen waren. In nur zwei Tagen verpasste Andreus Crew in Zusammenarbeit mit Aggys Crew, der Line den nötigen Feinschliff, so dass es Andreu und Aggy am Abend des 12ten Oktobers bereits möglich war, die ersten Elemente an ihrer Line gemeinsam zu testen. Die ersten Testfahrten an den Lines sind ein echtes Spektakel. Das Rampage Gelände ist voll von Schaulustigen Zuschauern, die an jeder Ecke lauern. Eine gelassene Trainingssession ist es daher nicht.

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Kameras befinden sich überall und zu jeder Zeit. Bei jedem Schritt, den die Fahrer tun und auch bei jedem Wort, das sie sagen, sind sie rund um die Uhr von einer Kamera oder gleich mehrerer Videokameras umgeben. Die ersten Trainingsrunden liefen trotz allem gut für die beiden. Doch das ist leider nicht immer der Fall. Die Tage vor den Qualifikationen und dem Finale, an denen die Fahrer ihre Lines testen, sind nicht zu unterschätzen. Das Risiko sich zu verletzen, ist extrem hoch, da es sich bei dem Rampage Gelände nicht wie gewöhnlich, um einen sicher präparierten Bikepark handelt. Der hohe mentale Druck auf die Fahrer sowie das schorfe Gelände der Rampage und die steilen Klippen fordern in jedem Jahr schon im Training seine Opfer. Und so kam es in diesem ja auch für Andreu.

 
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Am zweiten Trainingstag lief soweit alles wie geplant. Er schaffte es, so gut wie seine ganze Line sauber und mit einem guten Gefühl zu fahren. Die Sonne war gerade hinter dem Horizont verschwunden, als die Session zwischen Aggy, Brandon, Andreu und ein paar anderen Fahrern am Razer Jump langsam zum Ende kam. Andreu warf all seine Tricks sicher und sauber über den Razer Jump, als er sich am Ende noch an einem Flip Superman versuchte. Und da passierte es. Andreu stürzte schwer! Er verletzte sich an seinem rechten Unterarm und an seinem Steißbein.

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Neben Andreu stürzten am selben Tag sowie in den darauf folgenden Tagen auch eine Menge anderer Fahrer beim Training an ihren Lines. Fahrer wie Tyler McCaul, Tom Van Steenbergen, Jeff Herb und einige mehr, verletzten sich so schwer beim Training, dass es für sie unmöglich war, an den Qualifikationen und dem Finale teilzunehmen.

Andreu: „Das Problem an den Trainingstagen ist, dass wir alle irgendwie versuchen in kürzester Zeit eins mit unseren Lines zu werden. Du willst es definitiv nicht riskieren, dich zu verletzten. Aber das ist in diesem Gelände und unter einem gewissen Druck, der auf uns allen liegt, nicht immer so ganz beeinflussbar. So passiert es schnell mal, dass einem ein kleiner Fehler unterläuft oder manch einer sich im Training schlicht weg überschätzt. Ich übersprang und überrotierte am Ende des ersten Tages einen Flip Superman und landete mit meinem Steißbein auf dem Hinterrad und mein rechter Unterarm schlug auf dem Lenker auf. Es war definitiv ein beschissenes Timing, sich ausgerechnet bei den Vorbereitungen auf das Finale zu verletzen.“

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Am Morgen nach Andreu`s Sturz sah die Welt für ihn leider auch erst mal nicht mehr so rosig aus. Greifen oder Sitzen – beides gelang Andreu nur unter starken Schmerzen. Und das war noch nicht genug. Jetzt wo sein Körper jeden einzelnen Tag vor dem Finale zur Rehabilitation gebrauchen konnte, kam die erdrückende Nachricht. Die Organisatoren der Rampage verkündeten noch am selben Morgen, dass das Finale wetterbedingt auf den 16. Oktober vorverlegt werden müsse. Für Andreu bedeutete das nur eins: Einen Tag weniger, um seinen Körper wieder schmerzfrei zu bekommen. Der mentale Druck auf ihn stieg.

 

Andreu: „Ja, ich hatte mich stark an meinem Steißbein sowie Unterarm verletzt. Es gelang mir nicht meinen Arm zu bewegen und am Tag nach dem Sturz konnte ich kaum noch laufen. Dann kam natürlich auch noch die tolle Nachricht herein geflattert, dass das Finale vorverlegt wird. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt am Finale teilnehmen werden könne. Ein schreckliches Gefühl.“

 

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Der 15. Oktober. Tag der Qualifikationen. Nach zwei Tagen Zwangspause, ein paar schmerzlindernden Medikamenten, kühlenden Umschlägen und ein paar eher schmerzhaften Sitzungen beim Physiotherapeuten der Rampage, war Andreu immer noch nicht hundertprozentig fit. Doch der Druck auf Ihn stieg mit jeder Stunde mehr und mehr denn schon am nächsten Morgen sollte das lang ersehnte Finale stattfinden. Andreus große Chance seinen Titel zu verteidigen. Aggy schaffte es wie auch schon im letzten Jahr, an die Spitze des Podiums bei der Quali. Ein Ansporn mehr für Andreu noch am selben Abend zurück auf sein Bike zu steigen, um vor dem großen Tag, wenn auch immer noch unter Schmerzen wenigstens ein letztes bisschen Praxis an seiner Line zu bekommen.

 

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Andreu: „Der Abend vor dem Finale läuft immer sehr ruhig ab. Ein gutes, gechilltes Abendessen mit meiner Freundin und ein paar guten Freunden im Steakhouse in Springdeal. Danach früh ins Bett. In diesem Jahr hatte ich allerdings immer noch sehr stark mit den Folgen von meines Sturzes der Tage zu vor zu kämpfen und war mir zu diesem Zeitpunkt auch immer noch nicht ganz sicher, ob ich am nächsten Morgen wirklich an den Start gehen kann.“

 
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16. Oktober,10 Uhr morgens Ortszeit Virgin, Utah. Endlich war es soweit. Der Tag des Finales war gekommen. Andreu ließ es sich nicht nehmen am Morgen noch mal schnell beim Physiotherapeuten vorbei zu schauen, bevor es dann endlich für ihn los ging. Da Andreu als Champion aus dem letzten Jahr heraus ging, konnte er in diesem Jahr das Privileg, als einer der letzten starten zu dürfen, genießen.

Andreu: „Ein Privileg… Naja, für mich nicht ganz. Ich hasse es, da oben stehen zu müssen und zu warten. Jede Minute, die ich länger da oben verbringen muss, treibt mich schier in den Wahnsinn. Ich sah so viele Fahrer stürzen und sich verletzen. Alles, was du in diesem Moment willst, ist es endlich hinter dich bringen zu können und unten heil anzukommen. Und zwar schnell.“

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Wenn es für die Fahrer an der Zeit ist, sich an den Start zu begeben, stehen am Fuße des Rampage Geländes jedes Jahr Helfer bereit, die den Fahrern ihre Bikes an den Start tragen. Das hat den guten Grund, dass der Aufstieg zum Startfeld der Rampage sehr steil und anstrengend ist. Für die Fahrer ist es wichtig sich jedes bisschen Kraft für ihren Lauf zu sparen. Müde und erschöpft zu sein, kann schwere Folgen haben. Deshalb versuchen die freiwilligen Helfer den Fahrern mit dieser Geste wortwörtlich eine große Last von den Schultern zu nehmen. Am Start angekommen, hieß es für Andreu dann sich mental voll auf seinen ersten finalen Lauf zu konzentrieren, was in diesem Fall nicht so ganz einfach war. Auch am Start sind die Fahrer von Kameras umgeben und zwei weitere wichtige Faktoren können die Nerven der Jungs vor dem Start schnell zum Durchbrennen bringen. Steigende Windgeschwindigkeit ist eines der größten Probleme mit denen sich die Fahrer in jedem Jahr auseinander setzten müssen und vor allem andere Fahrer, oder besser gesagt sehr gute Freunde, die vor ihren Augen schwer stürzen. In diesem Jahr hat es einen langjährigen guten Freund von Andreu schwer erwischt. Paul Basagoitia musste im Finale nach einem schlimmen Sturz an einem großen Drop mit dem Helikopter abtransportiert werden.

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Andreu: „In diesem Jahr haben sich so viele Fahrer verletzt. Vor allem für Paul nahm die Rampage 2015 ein schlimmes Ende. Es ist schrecklich. Zu Stürzen ist das Schlimmste, das einem passieren kann. Vor allem bei der Rampage. Aber es ist ein Teil von dem, was wir tun und wir müssen uns damit arrangieren.“

Es blieb nicht viel Zeit für Andreu das geschehene zu verdauen. Seine Zeit war gekommen. Die letzten Sekunden am Start, bevor es für ihn los ging. Endlich hatte er die Chance seinen Titel vom Vorjahr zu verteidigen.

Andreu: „Ich hasse es da oben zu stehen! Ich höre eigentlich immer nur, wie der Sprecher anfängt von drei runter zu zählen. Bei der Nummer drei fahre ich dann aber auch schon immer los. Ich kann einfach nicht warten, ich bin ja schließlich da, um zu fahren und nicht um zu warten.“

Am Ziel angekommen vielen ihm alle Lasten von den Schultern. Sein erster Run lief trotz Schmerzen und leichtem Wind wie erhofft und katapultierte Andreu auf Position 1 des Podiums und in den sogenannten Hotseat. Jetzt lag es erst mal nicht mehr in seiner Hand. Abwarten war angesagt.

Doch dann kam Kurt Sorge. Er schaffte es mit seinem Lauf Andreus Highscore zu knacken. Der Kampf war aufs Neue eröffnet worden. Dies bedeutet nur eins. Andreu konnte nicht wie im Jahr zuvor darauf verzichten, alles nochmal in seinem zweiten Lauf riskieren zu müssen. Er musste und vor allem wollte er noch einmal hoch und allen zeigen, dass er es besser kann.

 

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Der zweite Lauf des Finales war schon im vollen Gange. Doch nicht mehr alle Teilnehmer gingen an den Start. Andreu und Aggy befanden sich bereits am Starttor, beide mehr als „Ready to drop in“. Da passierte es. Aufgrund der ganzen Verzögerungen durch Stürze etc im ersten Lauf, hatte sich das Finale zeitlich so weit in die Mittagsstunden herein gezogen, dass der Wind zu stark wurde. Andreu und auch Aggy blieb nichts anderes übrig als abzuwarten und zu hoffen, dass der Wind wenigstens für ein paar Minuten zur Ruhe kommt und ihnen ein kleines Fenster gewährt, um ihren zweiten Lauf hinzulegen.

Von Minute zu Minute schwand allerdings diese Hoffnung mehr und mehr dahin. Der Wind dachte nicht nur eine Sekunde daran, sich zu beruhigen und Andreu lief die Zeit davon. Die Rampage Organisiatoren machten großen Druck und gaben den Jungs und dem Wind nur 20 Minuten Zeit. Danach war Schluss. Wer bis dahin nicht seinen zweiten Lauf abgelegt hatte, verlor die wichtige Chance es eventuell doch noch auf die Spitze des Podiums zu schaffen. Der Grund dafür war die Live TV-Übertragung. Jede Minute, die der Helikopter länger im Himmel ist, kostet eine immense Menge an Geld und das Gleiche gilt für die Live-Ausstrahlung im TV.

Und so passierte es. Die 20 Minuten waren abgelaufen. Das Risiko war zu hoch, bei dem starken Wind eventuell zu stürzen und sich schwer zu verletzten. Andreu und Aggy mussten sich geschlagen geben.

Andreu: „Weißt du, ich bin auf diesem Event, um mein Bike zu fahren und nicht um über das Format des Events zu entscheiden. Wenn ich das könnte, würde ich das Format der Rampage definitiv anders gestalten. Wir brauchen ein Format wie bei den Surf Contests, wo der Contest stattfindet und du surfst, wenn die Wetterkonditionen am besten sind und nicht zu einem Monate im Voraus festgelegten Zeitpunkt mit einem Spielraum von nur zwei Tagen. Das Wetter ändert sich jede Minute. Du kannst so etwas nicht Monate im Voraus planen. Es hat in den letzten Jahren deswegen immer Probleme gegeben und auch in diesem Jahr war das Wetter wieder ein entscheidender Faktor.“

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Am Ende schaffte es Andreu in diesem Jahr zwar nicht seine Titel des Rampage Champions zu verteidigen, aber er schaffte es trotz eines angebrochenen Steißbeins, einem geprellten Unterarms, all dem mentalen Stress, sowie der verpassten Chance auf einen zweiten Lauf, auf einen sehr guten zweiten Platz auf dem Podium der Rampage 2015.

Andreu: „Ich bin mit diesem Jahr so gar nicht zufrieden. Ich konnte definitiv mehr, wie mir möglich war, der Welt zu zeigen. Das Format erlaubte es mir nicht, meinen zweiten Lauf zu machen. Das heißt, ich war eine ganze Woche dort, habe an meiner Line gearbeitet, mich im Training selber zerstört, bin unter Schmerzen im Finale an den Start gegangen etc… und am Ende konnte ich wieder einmal wegen einem falschen Format, meinen Job nicht zu Ende bringen.“

Die Rampage 2015 war endlich zum Ende gekommen und es war an der Zeit die letzten Interviews für das TV, die Magazine und Internetseiten über die Bühne zu bringen. Ein paar Autogramme für die kleinsten seiner Fans durften natürlich auch nicht fehlen. Wohl verdient trafen sich Andreu und ein paar der anderen Fahrer wie Cam Zink am Ende des Tages dann wohlverdient zu einem kleinen Pitbike Rennen auf einem der Felder neben dem Rampage Gelände. Aller Stress und all die Anspannungen der letzten Woche waren wie verflogen.

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Am selben Abend war es dann zum Abschluss für die Jungs an der Zeit in einemmexikanischen Restaurant in Springdale, Utah ausgelassen ihre Erfolge auf der große Afterparty zu feiern.

Ein großes Dankeschön geht an Andreu Lacondeguy, dafür dass er es uns ermöglicht hat, einen etwas emotionaleren und tieferen Einblick in die Geschehnisse der Rampage 2015 zu bekommen. Und wir gratulieren ihm nachträglich zu seinem tollen zweiten Platz.

[Text & Fotos: Lisa Paarvio // www.lisapaarvio-photography.com]

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