Gabel-Update gefällig? Der Einbau der „Charger“-Dämpfung und der neuen Luft-Einheit in eure „Boxxer“-Gabel ist kein Hexenwerk. Wer nicht gerade zwei linken Hände hat, sollte mit Hilfe dieser Anleitung den Umbau locker in unter einer Stunde bewerkstelligen. Neben den passenden Werkzeugen und Schmiermitteln empfiehlt es sich besonders für die ersten Male Handschuhe und Augenschutz zu tragen. Das „Charger Upgrade Kit Boxxer“ passt für alle RockShox „Boxxer“-Federgabeln von 2010 bis 2014. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 337,- Euro. Das „Solo Air Upgrade Kit Boxxer“ ist mit allen „Boxxer“-Modellen von 2011 bis 2014 kompatibel und kostet maximal 167,- Euro. Diese Kartuschen werden so wie es sie zu kaufen gibt im Worldcup und von allen anderen Rock Shox Athleten gefahren.
Neben der Gewichtsersparnis von etwa 100 Gramm gegenüber der alten „Mission-Control“ -Dämpfungseinheit erhöht die neue „Charger Dämpferkartusche“ das Ansprechverhalten. Extern lässt sich jetzt zwar nur noch die Lowspeed-Compression und der Beginning-Stroke-Rebound einstellen. Doch mehr braucht es dank dem „Rapid-Recovery“ –System nicht mehr. Durch das neue System kehrt der Dämpfer nach aufeinanderfolgenden Schlägen schneller in seine Ausgangsposition zurück, was gleichzeitig für mehr Kontrolle und Bodenhaftung sorgt. Somit sinkt die Gabel weniger in den Federweg und kann mit einem weicheren Setup gefahren werden, was wiederum Kraftsparender für den Fahrer ist. In der neuen „Solo Air“ –Einheit wurde die Federkurve angepasst und es besteht die Möglichkeit die Progression über Volumenspacer, sogenannte Token einzustellen.
Schritt 1) Entfernen des Castings
[[nid:2097]]// Als Erstes muss das Unterteil entfernt werden. Dazu löst man die Schrauben an beiden Seiten und schraubt sie bis zur Hälfte heraus. Wichtig: Bis zum Ablassen des Öls bleibt die Gabel in waagerechter Position.
[[nid:2093]]// Nachdem die Einstellknöpfe des Rebounds demontiert sind, wird die Einheit mit einem 24er-Maulschlüssel gelöst und herausgezogen.
[[nid:2094]]// Eine alte Kurbelschraube mit dem gleichen Gewindemaß wie die Rebound-Einheit ist die bessere Alternative,…
[[nid:2098]]// …denn auf die zur Hälfte eingedrehten Schrauben folgen einige Schläge mit dem Kunststoff-Hammer, um die Verpressung zu lösen.
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Um das Öl abzulassen, hält man die Gabel senkrecht, zieht die Tauchrohre ab und fängt das Öl in einer Wanne auf.
Schritt 2) Demontage der Rohre
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In unserem Fall lassen wir die Luft komplett entweichen und entfernen dann die Abdeckung.
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Die Abdeckung ist an den Seiten durch zwei kleine Inbus-Schrauben gesichert. Bei einer Stahlfeder-Variante entfällt dieser Schritt.
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Anschließend schrauben wir den Kopf mit einer 24er Nuss heraus.
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Bei einer Stahlfedervariante wird an dieser Stelle die Kappe abgeschraubt und die Feder entnommen.
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Wir entfernen den Sicherungsring und ziehen die alte Lufteinheit vorsichtig nach unten raus.
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Beim Umrüsten von Stahl- auf Luftfederung muss man darauf achten, dass das Standrohr frei von Kratzern ist. Hat die Rohrinnenseite durch die Stahlfeder bereits einige Kratzer und Abrieb, empfiehlt es sich, ein neues Standrohr zu kaufen. Problemen mit der Dichtigkeit geht man so aus dem Weg.
Nun geht es an die andere Seite. In dieses Standrohr werden wir die „Charger“-Einheit einbauen.
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Der blaue Compression-Knopf wird komplett zugedreht.
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Jetzt kommt man mit einem flachen 24er Maulschlüssel darunter und kann die alte Druckstufen-Einheit rausschrauben. Habt ihr keinen flachen Maulschlüssel, müsst ihr die Inbus-Schrauben an den Knöpfen lösen und die Knöpfe entfernen.
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Nun dreht ihr die Druckstufen-Einheit vollständig heraus und schüttet das Öl in einen Auffangbehälter.
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Indem ihr hin und her pumpt, drückt ihr das restliche Öl heraus.
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Bei der Zugstufen-Einheit wird ebenfalls der Sicherungsring entfernt und die Einheit anschließend einfach herausgezogen.
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Im Gegensatz zu Druckstufe und Luftkartusche wird hier nichts herausgeschraubt.
Schritt 3) Zusammensetzen und Einbau der „Charger“-Einheit
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Übersicht: „Charger Upgrade Kit Boxxer“
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Der dickste O-Ring kommt über den Dichtkopf, damit das Schmieröl nicht ins Standrohr gelangt.
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Der innere Dichtring hat die gleiche Aufgabe.
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Der dünnere O-Ring kommt oben über die Topcap.
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Der sogenannte „Crushwasher“ wird über die Schraube geschoben. Dieser Kunststoff-Schutzring sorgt dafür, dass nichts verkratzt.
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Alle O-Ringe sollten leicht mit mit Fett (SRAM Butter) und/ oder mit etwas Gabelöl geschmiert werden.
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Jetzt kann die „Charger“-Kartusche eingebaut werden. Dazu benötigt ihr wieder eine 24er Nuss. Nicht zu fest anziehen! Schon mit geringem Kraftaufwand ist die Verschraubung fest und ihr spürt, dass das Gewinde komplett eingeschraubt ist.
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Nicht vergessen: Sicherungsring wieder einsetzen
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Mit der kleinen Inbus-Schraube wird im Anschluss die Einstell-Abdeckkappe angebracht.
Die restlichen Schritte findet ihr am Schluss, wenn wir die Gabel wieder zusammensetzen.
Schritt 4) Einbau des „Solo-Air Upgrade Kit Boxxer“
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So sieht die neue Luft-Einheit aus.
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Die Teile der neuen Luft-Einheit sind noch nicht gefettet, deshalb solltet ihr sie vorher ordentlich mit der sehr viskosen SRAM Butter schmieren.
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Aber nicht übertreiben, das gilt besonders bei den O-Ringen. Tipp: Nicht mit einem Pinsel fetten! Ein eingeklemmtes Haar des Pinsels könnte einen Lufttransfer verursachen.
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Die Federscheibe sitzt über der Bodenplatte, um Druck aufzubauen.
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Mit dem Sicherungsring wird die Einheit im Standrohr fixiert.
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Dabei muss man darauf achten, dass die Nase der Bodenplatte in der Öffnung des Sprengrings liegt.
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Wir beginnen mit zwei von vier Token – so können wir später am besten entscheiden, ob wir mehr oder weniger Volumen in der Luftkammer möchten. Verkleinern wir das Volumen, ergibt sich eine steilere Kennlinie gegen Ende des Federwegs – die Gabel wird progressiver.
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Die Token werden verschraubt und anschließend gefettet.
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Danach werden die Token mit der Abdeckkappe eingeschraubt und mit einer 24er Nuss festgezogen.
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Kein Öl in die Luftkammer geben, sonst gelangt es durch das geöffnete Ventil in die Negativkammer! Dort würde das Öl das Kammervolumen verringern und das Ansprechverhalten verschlechtern.
Schritt 5) Zusammenbau der Gabel
Bevor wir die Gabel wieder komplett zusammensetzen, reinigen wir noch die Dichtungen. Defekte oder ausgehärtete Dichtungen sollten ersetzt werden. Achtung: nicht jede undichte Dichtung ist defekt, meistens ist Dreck oder Verschmutzung die Ursache für eine Undichtigkeit.
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Vorsichtig entfernen wir die Sicherungsringe der Staubdichtungen und schieben diese direkt über die Standrohre.
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So lassen sie sich später leichter montieren.
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Während wir die Dichtungen reinigen, halten wir stets das Casting nach unten, damit kein Staub oder Dreck ins Innere gelangt.
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Die Dichtungen fetten wir mit einem sehr viskosen lithiumfreien Dichtungsfett – SRAM Butter. Hier gilt: Lieber etwas zu viel, als zu wenig!
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Damit der neue Rebound-Knopf der „Charger“-Einheit perfekt passt, muss dieses kleine Teil an die Einheit geklebt werden. Mit dem Standrohr wird das Ganze an die korrekte Position im Casting geführt.
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Erfolgt der Umbau von einer „Boxxer RC“ bleibt dieser Schritt aus. Durch den einfachen Rebound ist das Teil bei der „RC“ bereits eingeklebt.
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Jetzt können wir das Casting vorsichtig zur Hälfte auf die Standrohre schieben und die Sicherungsringe an die Staubdichtungen anlegen.
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Jetzt werden pro Seite je zehn Milliliter 15er Gabelöl oder zehn Milliliter 0W30 Schmieröl eingefüllt.
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Zugstufen-Schraube
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Anschließend wird die Zugstufen-Schraube eingedreht und das Casting an beiden Enden festgeschraubt.
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Zum Schluss die Gabel auf den gewünschten Druck aufpumpen. Fertig ist das „Boxxer“-Upgrade!
Benötigte Hilfsmittel:
Augenschutz, Handschuhe, Montageständer, Wanne, 24er-Maulschlüssel, Kunststoff-Hammer, Inbus-Schlüssel, alte Kurbelschraube, Gabelpumpe, 24er Ring- oder Maulschlüssel, idealerweise 24er Nuss mit Ratsche, Sicherungsringzange
Unverbindliche Preisempfehlung: 337,- € (Boxxer Charger), 167,-€ (Boxxer Solo Air Upgrade Kit) | Passend für : alle Boxxer Gabeln von 2010 – 2014 (Boxxer Charger), 2011 – 2014 (Boxxer Solo Air Upgrade Kit) |Gewicht: ca. 100 g leichter als die original Dämpfung |
www.sram.com
Text: Sebastian Labonte
Fotos: Jannik Hammes
