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TEST: Yeti 160 E – Wie gut ist das Race Enduro mit Motor?

2023 wird es die erste E-Enduro Weltmeisterschaft geben. Yeti hat für solche Einsätze ein passendes Bike mit Enduro Genen, einem nicht ganz so großen Akku und einer abfahrtsorientierten Geometrie geschaffen. Was das Yeti 160 E kann, erfahrt ihr hier.

Nicht jeder freut sich über die Existenz von E-Mtbs auf den heimischen Trails. Wer jedoch mal auf einem der unterstützten Bikes saß, der kann fast nicht mehr abstreiten, dass es Spaß macht. Die steilsten Klettersektionen sind auf einmal möglich und die Uphills machen plötzlich noch mehr Spaß. Auch wenn es mal schnell gehen soll, sind E-Bikes wie ein eigenes Shuttle, dass einen angenehm zum Trail-Einstieg befördert.

In der E-Enduro World Series ist das Level der technischen Uphills und Downhills jedoch auf einem ganz anderen Niveau. Die Racer kämpfen sich steilste Kletter-Passagen hinauf und müssen danach die gleichen Trails wie in der klassischen EWS hinabfahren. Dafür braucht es natürlich ein E-Mtbs das nicht zu schwer ist, ausreichend Power besitzt und Bergab mit ordentlich Reserven glänzen kann. Yeti präsentiert genau für diesen Einsatzbereich das 160 E.

WHILE EVERYONE ELSE WAS RACING
TO MAKE AN E-MTB, WE WERE
MAKING AN E-MTB FOR RACING – Yeti

Optik und Features

Optisch macht das 160 E einiges her. Die schlichte Farbgebung hat uns besonders gut gefallen und passt hervorragend zum cleanen Gesamtbild. Die intern verlegten Züge und die geraden Linien des Rahmens stehen dem modernen E-Mtb wirklich sehr gut.

Die Decals am Rahmen halten sich Grenzen. Das Yeti Logo auf dem Unterrohr ist von der Seite kaum zu sehen und am restlichen Bike sind kleine Details wie die Bezeichnung des Hinterbaus versteckt. Edel ist auch das abgesetzte Yeti Emblem auf dem Steuerrohr.

Was an einem Enduro ebenfalls nicht fehlen darf, ist der Flaschen-Mount. Im 160 E Rahmen befindet sich dafür ausreichend Platz.

Geometrie – Vollgas E-Enduro

Das Yeti 160 E ist in vier Größen erhältlich mit einem Reach der von 430mm – 505mm reicht. Somit sollten sich fast alle Körpergrößen auf dem amerikanischen E-Mtb wohl fühlen. Der Lenwkinkel liegt bei 64,5° und wirkt sich in Verbindung mit dem steilen Sitzwinkel von 78° und den verhältnismäßig langen Kettenstreben von 446mm positiv auf die Uphill Performance aus. Wie macht sich das bemerkbar? Der steile Sitzwinkel sorgt für eine gute Kraftübertragung beim Pedalieren und der lange Hinterbau lässt die Front in sehr steilen Uphill Passagen nicht zu schnell steigen. Der Nachteil ist, dass sich das Bike im Downhill nicht ganz so leicht auf das Hinterrad befördern lässt.

Die Kombination aus einem langen Reach, langen Kettenstreben und dem recht flachen Lenkwinkel lassen das Yeti jedoch im ruppigen, schnellen und steilen Downhill sehr stabil und ruhig auf dem Trail liegen. Wer das Bike etwas verspielter mag, sollte sich eine Größe kleiner aussuchen.

SMMDLGXL
SEAT TUBE LENGTH380.0410.0450.0495.0
TOPTUBE LENGTH560.9591.8613.4641.5
HEADTUBE ANGLE64.564.564.564.5
EFF. SEAT TUBE ANGLE78.078.078.078.0
CHAINSTAY LENGTH446.0446.0446.0446.0
WHEELBASE1208.31239.71262.11291.9
ESTIMATED BB HEIGHT350.0350.0350.0350.0
STANDOVER754.0754.0754.0754.0
HEADTUBE LENGTH95.098.3103.8114.9
AXLE TO CROWN583.7583.7583.7583.7
OFFSET44.044.044.044.0
STACK617.0620.0625.0635.0
REACH430.0460.0480.0505.0
FRONT CENTER762.3793.7816.1845.9

Komponenten und Ausstattung – Edel Racer

Edel trifft es ganz gut. Jedem von uns ist bekannt, dass die Marke aus Colorado nicht gut fürs Portmonee ist. Wer sich aber mit der Geschichte des 1985 gegründetem Unternehmen beschäftigt, weiß wie gut der Ruf der Bikes ist und welche Erfolge mit Fahrern wie Richie Rude, Reed Boggs und Robin Goomes gefeiert werden.

Gibt es Marken mit einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis? Mit Sicherheit, aber wer ein Stück vom Image und dem Lifestyle des Brands haben will, wird das gekonnt ignorieren müssen und wollen. Dieser Sport ist nicht vernünftig. Apropos unvernünftig – Das Yeti 160 E in der uns zur Verfügung gestellten T1 Variante kostet schlappe 13.999 Euro. Wer auf die goldene Gabel verzichten mag und sich mit den ebenso guten Performance Komponenten zufrieden gibt, bekommt das Yeti 160 E C1 für ca. 11.450 Euro.

Wie schon erwähnt. Die High End Variante kommt mit komplettem Fox Factory Fahrwerk. Am Heck arbeitet (wenn er funktioniert) der Fox Factory Float X2 butter weich und unterstützt die Performance des sensiblen Hinterbaus. Mit Hilfe des Flip Chips (SixFinity System) kann die Progressivität des Hinterbaus in drei Schritten (25%, 30%, 35%) verändert werden und an den Stil des Fahrers und die Begebenheiten des Trails angepasst werden.

An der Front des 160 arbeitet die Fox Factory 38 E-Tuned mit 170mm Federweg. Diese braucht wohl keine großen Erklärungen mehr. Das Ansprechverhalten und die Performance sind auf einem Top Level und wird nicht ohne Grund an so vielen Bikes von Pro-Racern verbaut.

Des weiteren haben wir einen interessanten Mix an Komponenten am Bike. Die Schaltung stammt aus dem Hause Shimano während bei den Bremsen auf Sram gesetzt wird. Manch einer hätte sich das Umgekehrt gewünscht, jedoch funktionieren beide Komponenten ausgesprochen gut. Die Shimano XT Schaltgruppe mit einer 10-51 Zahn Kassette verfügt in Verbindung mit dem EP8 Motor über eine ausreichende Bandbreite und die Sram Code RSC lässt normalerweise auch keine Wünsche offen. Kombiniert wird diese übrigens mit 220mm Scheiben an der Front und 200mm am Heck. Ausreichend Bremskraft ist hier definitiv vorhanden.

Für den passenden Grip im Uphill und auf den Trails sorgt die Bereifung von Maxxis. Das Yeti 160 E rollt auf einer Kombination aus dem Assegai 2.5 EXO+ an der Front und dem Minion DHR II 2.4 mit Double Down Karkasse am Heck. Unsere Meinung nach eine tolle Kombination für den Enduro Einsatz.

Die Jungs und Mädels setzten beim Yeti 160 E auf den Motor vom japanischen Komponenten Riesen Shimano. Der EP8 bietet mit seinen 85Nm, 250Wh und einem 630Wh Akku ordentlich Power im Uphill und bei Touren. Zwar gibt es mittlerweile stärkere Motoren die auch spezifisch auf den Race Einsatz ausgelegt sind, jedoch sollte das natürliche verhalten des EP8 einer großen Bandbreite von Sportsfreunden gefallen.

Wir haben uns jedoch gefragt ob der 630Wh Akku so angemessen ist? Klar wurde das 160 E unter dem Aspekt designed ein E-Mtb für Enduro Rennen zu bieten und somit sollte das Bike nicht zu schwer werden. Jedoch ist das Yeti in Rahmengröße L und ca. 23,3kg etwas schwerer als vergleichbare E-Mtbs mit größerem Akku.

Das Yeti 160 E auf dem Trail

Starten wir mit dem theoretisch etwas langweiligerem Part. Im Uphill sind E-Mtbs teilweise Mittel zum Zweck und als Mtb mit integriertem Shuttle gedacht. Wer sich aber mal an steile und verblockte Passagen ran traut die ohne Motor nicht zu schaffen sind, wird auf das volle Potential von E-Mountainbike treffen.

Und genau dort glänzt auch das Yeti 160 E. Wie schon bei der Geometrie erwähnt, klettert das Enduro aus Colorado extrem gut. Die Geometrie lässt die Front nicht zu schnell steigen und sorgt somit für Stabilität in wirklich steilen Bergauf Sektionen. Das lädt dazu ein sonst unfahrbare Sektionen zu erforschen und macht unheimlich viel Spaß.

Gehts bergab funktioniert das Yeti mindestens genauso gut. Das Fahrwerk lässt keine Wünsche offen und spricht in Verbindung mit dem tollen Hinterbau Design sehr sensibel an und bietet mit 170mm Federweg ordentlich Reserven für die härtesten Trails. Wenn es steil und schnell wird, liegt das Bike sehr ruhig auf dem Trail und hält seine Spur. Das liegt zu einem an der Länge, aber auch an dem Gewicht und dem potenten Fahrwerk.

Wird es etwas flowiger kommt das 29″ Mountainbike gut durch die Kurven, wirkt aber etwas schwerfälliger als kürzere Bikes. Wer gerne mit dem Rad spielt, sollte sich vielleicht nach einer kleineren Größe umschauen um die Front leichter hoch zu bekommen und etwas agiler in der Luft zu sein.

Die Reifen Kombination aus Assegai und Minion DHR II funktioniert sehr gut und bietet mit der Double Down Karkasse am Heck auch ordentlich Pannenschutz im gröbsten Terrain.

Fazit: Yeti 160 E – Edel Race Enduro

Das Yeti 160 E ist ein Vollblut Enduro mit einer edlen Ausstattung. Das Fox Factory Fahrwerk unterstreicht die Performance der Geometrie gekonnt und macht das E-Mtb aus Colorado zu einem Biest im Downhill. Aber auch im Uphill glänzt das 160 E dank der gekonnten Kombination aus längerem Hinterbau, steilem Sitzwinkel und tiefer Front. Wer sich den Edel Schlitten leisten kann, bekommt also ein ausgewogenes E-Race-Enduro mit dem man die härtesten Trails bergauf und bergab fahren kann.

Mehr Infos zum Yeti 160 E findet ihr hier: www.yeticycles.com

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