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TEST: Liv Intrigue Advanced Pro 1 – Die Alleskönnerin im Langzeittest

Liv – die Tochterfirma des Konzerns Giant – baut seit nun mehr als einer Dekade Bikes für Frauen. ‚Im Test hatten wir das Liv Intrigue Advanced Pro 1, welches für 4.999 Euro auf dem Markt erhältlich ist. Ob das Fahrrad trotz des geringen Federwegs von 140/125 mm dazu einlädt, es ordentlich auf dem Trail stehen zu lassen, oder doch ein braver Tourer ist, das haben wir ausprobiert.. 

Es gibt nicht viele Marken die ihren Fokus rein auf Frauen legen. Die Tochter Firma des Industrie Riesen Giant konzentriert sich zu 100% auf die Entwicklung von Bikes für die weibliche Anatomie. Dabei fließen Daten und Körpermaße in das Design der Rahmen ein um das perfekte Fahrgefühl bieten zu können.

Die Rahmen sind nicht einfach nur kleiner, sondern die Geometrie ist von Grund auf anders gestaltet, denn der weibliche Körper unterscheidet sich in Sachen Schwerpunkt und Proportionen vom männlichen.

Mit dem Intrigue bietet Liv ein spannendes Allmountain-Fully für 4.999 Euro das nicht nur gut aussieht, sondern auch viel Spaß auf den Trails macht. Als Herzstück bringt das Bike einen Vollcarbon Rahmen mit sich und – wie für Liv typisch – ist auch im Intrigue ein Maestro-Hinterbau verbaut, welcher sowohl Feinfühligkeit als auch Effizienz verspricht. Nach einer umfassenden Überarbeitung besitzt das Fahrrad nun 140 mm Federweg in der Front und 125 am Heck. Der Rahmen bietet außerdem Platz für 29“ Laufräder. Diese sollen dem Fahrrad Stabilität und Laufruhe verleihen, wobei durch das Zusammenspiel mit der speziell angepassten Geometrie des Rahmens dennoch auch bei längeren Touren nicht auf Bequemlichkeit in der Sitzposition verzichtet werden muss.

Liv Intrigue

Optik und Features

Auch der Platz für eine Trinkflasche im Hauptrahmen macht längere Touren mit dem Intrigue möglich. Die Lackierung des Rahmens – welche sich „chameleon mars“ nennt – wirkt edel und macht das Rad zu einem optischen Hingucker. Ein Highlight sind die glitzernden Flakes in der Lackierung.

Angebrachte Rahmenprotektoren sollen dafür sorgen, dass dies so bleibt und darüber hinaus die Fahrgeräusche vermindern. Die Optik des Fahrrads wir durch intern verlegte Züge abgerundet.

Liv Intrigue

Geometrie

Das Intrigue ist in den Größen S, M und L erhältlich, laut Hersteller spricht es Frauen mit einer Körpergröße von 1,58m bis 1,81m an. Der integrierte Flip-Chip bietet der Fahrerin eine Auswahl-Möglichkeit in der Geometrie zwischen „high“ und „low“.  

Wenn wir uns Die Daten der Rahmengröße M anschauen wird schnell klar, dass das Intrigue gut in die Allmountain Kategorie passt ohne dabei an Komfort zu verzichten. Der Sitzwinkel von 77° ist steil genug um im Uphill gut in die Pedale treten zu können und wird mit einem Reach von 430mm und einem Stack von 625mm kombiniert. Dadurch sitzt die Fahrerin nicht zu gebeugt auf dem Rad und bekommt auf langen Tour ordentlich Komfort geboten.

Kombiniert man das ganze mit einem Lenkwinkel von 65,8° und einer kurzen Kettenstrebe von 438mm bekommt man ein wendiges Mountainbike, dass sich vor allem auf flowigen Strecken und technischen Uphills beweisen kann. Wird es jedoch mal schnell und ruppig bietet diese Geometrie nicht sonderlich viel Stabilität und Laufruhe. Es ist halt ein Allmountain und kein Enduro.

Liv Intrigue

Komponenten und Ausstattung 

Das Liv Intrigue gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, welche entweder aus Aluminium oder aus Vollcarbon bestehen. Unser Testbike hat die Ausstattungsvariante Advanced Pro 1. Für die 4999€ erhält man hier ein hochwertig ausgestattetes Fahrrad, wodurch das geringe Gewicht von 12,9 kg ermöglicht wird.

Die in der Front verbaute Fox 36 Performance Elite Gabel mit der FIT4 Dämpfung schafft mit ihren 140 mm Federweg ein breites Anwendungsgebiet. Im Cockpit wurden überwiegend Komponenten der Mutterfirma Giant verbaut, die uns bereits auf anderen Bikes überzeugen konnten.

Auch die Laufräder stammen aus den Hallen des Fahrradriesen Giants, durch deren Carbon-Bauweise bieten diese hohe Stabilität bei geringer rotierender Masse. Auf diesen wurden Reifen der Firma Maxxis montiert. Die Kombination aus Minion DHF 29×2,5WT vorne und Dissector 29×2,4WT hinten sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Grip und Rollwiderstand.

Beim Antrieb setzt die Firma Liv hier auf den Hersteller SRAM mit seiner GX Eagle, diese weist Bandbreite von 520 % auf. Auch die Bremsen stammen aus dem Hause SRAM, hier wurde die G2 R (4-Kolben) verbaut. Je nach Rahmengröße kann der Sattelhub durch die Contact Switch Vario Stütze unterschiedlich stark angepasst werden. 

Bayrischer Wald

TEST: Liv Intrigue Advanced Pro 1 auf den Trails

Bevor das Bike bei der Abfahrt überzeugen kann muss es erstmal auf den Berg. Beim Uphill überrascht und erfreut das Intrigue durch seine Leichtfüßigkeit und den hohen Komfort. Durch das geringe Gewicht und die stimmige Ausstattung stellen selbst lange und steile Anstiege kein Problem dar. Die Sperr-Fuktion der Feder-Elemente wurde ausschließlich bei langen Tretpassagen genutzt, da auch im offenen Zustand wenig Energie verschwendet wird. Auch wenn der Uphill mal etwas steiniger und technischer wurde, klettert das Allmountain wie eine Ziege den Berg hinauf. Beim hoch strampeln konnte das Intrigue somit vollends überzeugen. 

Geisskopf

Oben angekommen, darf sich das Bike dann bei der Abfahrt beweisen. Hierfür waren wir im Rahmen unseres Langzeittests auf zahlreichen Trails unterwegs, welche sehr unterschiedliche Bedingungen geboten haben um eine Einschätzung zu gewinnen. 

Geisskopf

Auf flowigen und weniger steilen Strecken erweist sich das Intrigue als eine hervorragende Begleiterin, vor allem auch für weniger erfahrene Fahrerinnen. Hier vermittelt das Rad Stabilität und Selbstvertrauen aber auch Leichtigkeit und Agilität sorgt somit für ausgelassenen Fahrspaß. Auf schnelleren, verblockten Trails hingegen fordert das Fahrrad einen recht aktiven Fahrstil und schafft es nicht mehr ohne Weiteres die eben beschriebene Sicherheit zu vermitteln, auch durch die fehlende Laufruhe. Zudem fällt im Test auf, dass sich die doch sehr kurz bemessene Sattelstütze (bei Rahmengröße S) in solchen Passagen negativ auf die Bewegungsfreiheit auswirken kann.

Liv Intrigue

Im Rahmen des Tests wurde das Rad überwiegend im „low“-Setting gefahren und erwies sich durchwegs als ein agiles und gut manövrierfähiges Fahrrad. Vor allem auf längeren Touren, bei denen immer wieder getreten werden muss und die Abfahrten weniger technisch anspruchsvoll sind, kommt man mit dem Fahrrad vollkommen auf seine Kosten. Für solche Vorhaben besteht bei dem Liv Intrigue Advanced Pro 1 absolutes Potential zum Lieblingsfahrrad.  

Liv Intrigue

Das Fazit: Die Alleskönnerin? 

Das Liv Intrigue Advanced Pro 1 erweist sich als ein effizientes Leichtgewicht, welches vor allem im Uphill und auf flowigen Trails eine Topfigur macht. Das ideale Zusammenspiel aus den verbauten Komponenten und der Geometrie des Bikes sorgt dafür, dass dieses in vielen Einsatzbereichen glänzt und Spaß macht. Wenn Fahrsicherheit und Laufruhe nicht leiden sollen, bewegt man sich mit dem Intrigue dennoch besser abseits sehr anspruchsvoller Trails. Zusammengefasst kann das Bike damit also als die Fast-Alleskönnerin bezeichnet werden. 

Weitere Informationen findet ihr unter: www.liv-cycling.com

 

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