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TEST: Sledgehammer SkiBike – Die Ultimative Alternative Im Winter?!

In den Bergen und im Süden Deutschlands liegt im Winter oft so viel Schnee, dass Fahrradfahren unmöglich wird. Doch was machen? Skifahren, Snowboarden, oder auf der Couch den Winter überstehen? Sledgehammer bietet mit dem SkiBike eine gekonnte Alternative für den Mountainbiker. Wie gut das Ganze funktioniert und wie viel Spaß es macht, erfahrt ihr hier.

Skibiken ist Gravity Mountainbiken im Schnee! Ja, stimmt, da sind Skier dran und es gibt keine Kurbel. Aber es gibt einen Lenker und glaubt mir, der macht es aus! Der einzigartige Spirit des MTB-Sports kommt, meiner Meinung nach aus dem perfekten Zusammenspiel von Sportgerät und Körper. Es ist das „Manövrieren des Gerätes“ das dann irgendwann aufhört und nur mehr als verlängerter Gedanke ohne unser bewusstes Zutun zu einer perfekten Bewegung wird. Sei es der Anlieger, der Sprung, der Trick. Die perfekt funktionierende Einheit führt zu diesem Glücksgefühl, dem wir immer hinterherjagen und das die Triebkraft unserer Leidenschaft ist. Und Skibiken ist genau das nur auf Schnee! Es ist eine echte Alternative! – Gregor Schuster

Damit das SkiBike auch am Schlepplift leicht befördert werden kann, gibt es von Sledgehammer die Schlepplifthilfe mit der man sich super leicht den Berg hochziehen lassen kann.

Sledgehammer ist ein junges Unternehmen aus Österreich, das sich zur Philosophie genommen hat, auch im Winter bei Schnee und Eis eine gute Zeit auf dem Bike zu ermöglichen. Der Erfinder des SkiBikes Gregor Schuster liebt den Freeride und den Mountainbike Sport und fragte sich, wie er mit seinen Freunden in den schneebedeckten Bergen zusammenkommen und am Liebsten natürlich Gravity Sport ausüben kann.

Nach einigen Versuchen mit unterschiedlichen Umbau-Kits für’s MTB war er mit den Resultaten unzufrieden und fing an, sein eigenes Produkt zu entwickeln. Die ersten Entwürfe gefielen ihm schon sehr gut, doch er blieb dran und entwickelte sein SkiBike immer weiter. Mittlerweile hat er mit seinem Modell 5.3 ein Bike entwickelt mit dem er absolut zufrieden ist und das sowohl auf Pouder- als auch auf schwarzen vereisten Pisten Spaß machen soll.

Die große Motocross Sitzbank ist nicht nur bequem, sondern wirkt auch zum Handling des SkiBikes bei. Um das Bike zu kippen drückt man mit den Beinen dagegen und kann so seine Linien fahren.

Optik: Motocross-Mountainbike-Ski = SkiBike

Das Sledgehammer SkiBike zieht definitiv die Blicke auf sich und sorgt für Gesprächsstoff auf den Pisten. Es sieht tatsächlich wie eine Mischung von Motorrad und Mountainbike aus, das ohne Federgabel funktioniert, Coil-Dämpfer vorne und hinten hat und nicht über Reifen sondern Ski verfügt.

Die große Sitzbank ersetzt einen Sattel und ist tatsächlich eins der wichtigsten Features am Bike. Die Motocross Fußrasten passen zum Konzept und die Lackierung wirkt schlicht. Neben unseren beiden weißen Test-Modellen gibt es das SkiBike 5.3 noch in Tan und zukünftig in noch einigen interessanten Farbkombinationen.

Auf der Internet Seite von Sledgehammer findet ihr auch ein Limited Modell, das mit Marzocchi Z1 Gabel ausgestattet wurde und auf 15 Stück limitiert ist.

Komponenten aus drei Welten

Das SkiBike der Österreicher ist komplett aus Aluminium gefertigt und kommt auf ein Gesamtgewicht von knapp 12kg. Auch die CNC gefrästen Motocross Fußrasten sind aus Aluminium und bieten mit jedem Schuh ausreichend Grip. Warum verzichtet Sledgehammer auf normale MTB Pedale? Wer viel auf seinem Mountainbike unterwegs ist und dabei Flat-Pedals nutzt, weiß was für gemeine Verletzungen die vielen Pins am Schienbein anrichten können. Beim SkiBiken kommt es vor allem am Anfang häufig zu kleineren Stürzen und Ausrutschern. Die MX Fußrasten bieten hierbei ausreichend Grip und eine viel geringere Verletzungsgefahr. Außerdem passen diese auch viel besser zum Gesamtbild.

Natürlich darf bei einem Wintersport Gerät, das sich auf die Fahne schreibt, den Mountainbike Sport auf die Piste zu bringen, nicht das gewohnte MTB-Feeling fehlen. Um das zu gewähren, nutzt der Entwickler Gregor Schuster die Vorteile von extra breiten Carving-Ski hinten und vorne, kombiniert das Ganze mit einem 760mm breiten Lenker, einer sportlichen Geometrie und Coil-Dämpfern.

Seldgehammer verzichten bei ihrem SkiBike auf die gewohnte Mountainbike Gabel und setzt auf Dämpfer in der Front und am Heck. Das soll zum Fahrgefühl beitragen, wirkt sich aber auch mit Sicherheit gravierend auf den Preis der SkiBike aus und bringt so den Vorteil, dass das gute Stück für 995 Euro erhältlich ist. Wer sein SkiBike optimieren will, kann alle handelsüblichen Mountainbike Dämpfer am Sledgehammer verbauen.

Wem das dann aber doch zu Teuer ist, der kann auch auf das Umbau-Kit von Sledgehammer zugreifen. Das besteht aus den hochwertigen Holzkern Ski, CNC Fußrasten und dem Montageset aus Aluminium. Dabei ist aber zu beachten, dass der Lenkwinkel des umzubauenden Bikes flacher als 67° sein sollte und der Umbau aber dennoch nicht an den Fahrspaß eines kompletten SkiBikes herankommt. Wir hatten das Umbau-Set nicht im Test und können deshalb keine Aussage dazu treffen. Mehr Informationen findet ihr hier.

Geometrie und Maße des SkiBikes

Auf den ersten Blick wirkt der Rahmen recht kompakt und scheint einen kurzen Reach und nicht die typische Enduro Race Bike Geometrie zu haben. Das stimmt auch, jedoch handelt es sich hier ja auch nicht um ein Mountainbike sondern ein Bike für Schnee und Eis. Der kurze Reach befördert einen etwas mehr über den Lenker, wodurch mehr Druck auf der Vorderachse entsteht. Dadurch lässt sich der vordere Ski immer angenehm über die Kante fahren, das Heck entlasten und somit das SkiBike auf der Piste leicht manövrieren.

Das SkiBike 5.3 kommt auf eine Gesamtlänge von 2.017mm, lässt sich aber dank der abnehmbaren Ski auf 1.120mm verkürzen. Somit sollte es in jeden Kofferraum mit mittlerem Stauraum passen, kann aber auch auf einem Fahrradträger oder einem Tailgate verstaut werden.

In einer Welt voller Flip Chips, Shapeshiftern und Lockouts darf auch beim Sledgehammer keine verstellbare Geometrie fehlen. Somit lässt sich der Hinterbau des SkiBikes um 50mm verstellen, was das Bike jeweils verspielter oder stabiler auf der Piste werden lässt.

Leihen statt Kaufen

Natürlich ist kein Winter-Sport Gebiet ohne Leih-Equipment vollständig. Neben Ski, Snowboards und co. darf in einigen Gebieten Europas auch kein SkiBike mehr fehlen. Sledghammer arbeitet hier mit Regionen wie Willingen, unserem Homespot Geisskpopf und einigen weiteren Spots in Österreich und der Schweiz zusammen. Mehr Infos zu den Leih-Bikes und Regionen findet ihr hier.

SkiBike

Fahreindruck: Fahrspaß ohne Ende

Um ganz ehrlich zu sein: Ich bin vorher noch nichts Vergleichbares gefahren und habe absolut keine Erfahrung im Wintersport. Dementsprechend skeptisch bin ich an die Sache rangegangen und wurde positiv überrascht.

Die ersten Meter habe ich noch sitzend auf dem SkiBike verbracht, aber sobald man sich auf die Rasten stellt und sich auf das SkiBike einlässt, geht der Fahrspaß so richtig los. Das Fahrgefühl ähnelt dem, wenn man mit dem Mountainbike einen steilen, losen Hang nach unten rutscht. Den Lenker hält man am Besten grade, lenkt ab und an dagegen und lässt das Hinterteil die meiste Arbeit machen. Wir hatten das Gefühl, dass sich das Bike am Besten kontrollieren lässt, wenn man Schlangenlinien fährt und dabei den Hinterbau immer schön quer in den Schnee stellt und über die Kante der Ski rutscht.

Wir waren Anfangs auf den flacheren Pisten am Geisskopf unterwegs und sind dann nach ein paar Tagen auf die etwas steileren Pisten am Pröller gewechselt. Auch wenn das Gefälle hier nicht ganz mit dem in den Alpen zu vergleichen ist, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass der meiste Fahrspaß auf blauen, bzw. roten Pisten entsteht. Aber auch auf schwarzen Strecken hatten wir Spaß, wobei das Sledgehammer hier unerwartet schnell auf Geschwindigkeit kommt und dann doch etwas schwieriger zu kontrollieren wird. Mit etwas mehr Übung könnte aber auch das leichter fallen.

Auch neben den großen Pisten und Schneebedeckten Wiesen kann man Spaß haben. So haben wir es uns nicht nehmen lassen  und waren auf schmaleren Waldwegen zwischen Bäumen und Ästen unterwegs. Egal wie gut es lief, ob man stürzte, oder etwas unbeholfen in einen Baum fuhr, wir hatten unglaublich viel Spaß. Hierzu findet ihr einige Clips in unserem Testvideo. Den Link findet ihr unten.

SkiBike
Auch Airtime ist garanatiert. Das Sledgehammer SkiBike verhält sich dabei ähnlich wie ein Mountainbike.

Das Fazit zur besten Alternative im Winter

Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal so viel Spaß im Schnee hatte. Auch wenn wir recht oft gestürzt sind und am Boden lagen, waren wir eigentlich konsequent am Lachen. Seldgehammer haben hier definitiv ihre Philosophie erfüllt und ein Produkt geliefert, das eine verdammt gute Zeit mit den Freunden in der Natur garantiert.

Wer viel Fahrrad fährt, kommt auch schnell dahinter, wie man das SkibIke fährt. Nach nur wenigen Metern bekommt man ein Gefühl für das Handling und kann das SkiBike angenehm über die Piste rutschen.

Natürlich ist der Preis von knapp 1.000 Euro happig wenn man bedenkt, dass die Anwendung des SkiBikes auf ausreichend Schnee und eine recht kurze Jahreszeit beschränkt ist, jedoch macht das Ganze so unglaublich viel Spaß, dass eine Investition fast schon Sinnvoll ist. Wer jedoch erst mal auf den Genuss des Fahrspaß kommen mag und sich danach Gedanken über einen Kauf machen möchte, sollte mal die oben erwähnten Leihoptionen abchecken.

Wir werden uns auf jeden Fall in der nächsten Saison wieder auf die Leih-Bikes am Geisskopf stürzen (Falls die Pandemie bis dahin etwas mehr unter Kontrolle ist).

Das Sledgehammer SkiBike 5.3 ist definitiv eine gelungene Alternative zum Mountainbiken und bietet mit seinem MTB-nahen Fahrgefühl unglaublich viel Potential und Fahrspaß im Winter.

Mehr Informationen und Fahreindrücke findet ihr im folgendem Video

 

Mehr Informationen zu Sledgehammer findet ihr hier: www.sledgehammer.at

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