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Video: David Trummer – Never Give Up

Daveboy

Kurz bevor er sich von seinem Traum, MTB-Profi zu werden, verabschiedete, entschied sich David Trummer um und kehrte auf die große Bühne zurück. Nachdem er sich 2019 einen Platz unter den Top 10 im World Cup gesichert hatte, wurde er mit der Aufnahme im YT Mob belohnt. Der Gewinn der Silbermedaille bei der diesjährigen Weltmeisterschaft ist ein Beleg für die harte Arbeit und den Siegeswillen des Österreichers. 

In dem neusten Video des YT-Mob lernen wir David Trummer etwas näher kennen. Von Hometrails, Trials, bis hin zum World Cup Training zeigt sich der junge Österreicher ganz privat.

David im Interview mit YT-Industries
David, danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Was hast du seit Saisonende gemacht?
Nicht allzu viel, um ehrlich zu sein. Ich habe mit meinem YT JEFFSY ein paar einfache Enduro-Touren gemacht und meine Home Trails ein bisschen aufgeräumt und überarbeitet.
Bei unserem Besuch in Gnas hatten wir die Gelegenheit, etwas mehr über deinen Background zu erfahren. Wie bist du als Kind zum Mountainbiken gekommen? Gab es damals eine Gruppe von Freunden, mit denen du gefahren bist? 
Ja, das stimmt wohl. Damals hatte ich ein paar ältere Freunde aus Gnas. Die fuhren 4X-Rennen und nahmen mich mal mit. Da entdeckte ich, dass ich ein gewisses Talent für das Mountainbiken habe, und so ging es los.
Dein Vater ist offensichtlich schwer begeistert von dem was du tust. Wie hat er deine MTB-Leidenschaft beeinflusst? 
Er hat sich schon immer für Motorräder und alles mit zwei Rädern interessiert. Also setzte er mich als Kind oft auf den Tank seiner Bikes und nahm mich mit. Das fand ich immer toll, und ich nehme an, dass ich dadurch schon immer ein besonderes Verhältnis zu Bikes hatte.
Wie bist du von da zum Downhill gekommen? 
Als ich mit den 4X-Rennen anfing, habe ich auch Downhill für mich entdeckt. Ich war wirklich fasziniert davon und wollte es unbedingt ausprobieren. Also habe ich mir erstmal ein schrottiges DH-Rad gekauft. Ein Freund nahm mich mit zu meinem ersten U17-Downhill-Rennen und das habe ich mit über 30 Sekunden Vorsprung gewonnen. Da wurde mir klar, dass ich vielleicht dranbleiben sollte, um herauszufinden, wie weit ich kommen kann.
Du hast gesagt, dass du den Traum, Profi-Fahrer zu werden, fast aufgegeben hättest. Was hat dich dazu gebracht, deine Meinung zu ändern? 
Ich denke das waren nur ein paar Kleinigkeiten. Zum einen fühlte ich mich auf dem TUES vom ersten Moment an sehr wohl und damit zu fahren hat richtig viel Spaß gemacht. Das gab mir einen Vertrauens- und Motivationsschub, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Das war vor der Saison 2019 und kurz darauf habe ich das beste Ergebnis meiner Karriere bei meinem ersten Weltcup in Maribor erzielt. Mir wurde klar, wie dumm ich wäre, wenn ich das alles aufgeben würde.2020 war dein erstes Jahr mit einem Werksteam, das dich unterstützt hat. Welcher Aspekt des YT Mob hatte am meisten Einfluss auf deine Fahrweise und dein Skillset?
Ich denke, das Beste ist, dass alles um einen herum so gut organisiert ist. Ich muss wirklich an nichts anderes denken als an das Rennen. Ich kann mich jetzt viel besser auf die anstehende Aufgabe konzentrieren. Es ist auch supercool, dass das ganze Team so gut zusammenarbeitet und wir alle eine gute Zeit haben.Es war eine ungewöhnliche und kurze Saison, die mit einer Goldmedaille in Crankworx und einer Silbermedaille für dich bei den Weltmeisterschaften begann. Hast Du nach dem Sieg in Crankworx gedacht, dass Du auch bei der WM die Pace und die Form für eine Medaille mitbringst? 

Ja, es war ein verrücktes Jahr! Vor Crankworx wusste ich nicht wirklich, wo ich stehe, aber nachdem ich gewonnen hatte, war mir klar, dass ich immer noch auf dem richtigen Weg bin und genügend Speed habe. Das gab mir viel Selbstvertrauen für die Weltmeisterschaft, aber an dem Wochenende musste ich trotzdem ziemlich kämpfen. Mit einer Medaille habe ich nicht wirklich gerechnet, das war auch für mich eine Überraschung.

David Trummer
Inwiefern haben sich die ständigen Rennabsagen auf dein Training ausgewirkt? 
Ich glaube, das Schwierigste für mich war es, so lange ‚race-ready‘ zu bleiben, weil ich in der Off-Season im Jahr 2020 so viel trainiert habe. Ich habe mich für das erste Rennen im März wirklich gut gefühlt. Dann musste ich bis Oktober, bis es endlich losging, warten und dennoch das Niveau halten.
Der World Cup begann mit zwei Double-Header-Runden in Maribor und Lousa. Was hältst du als Athlet von dem Konzept? Könnte das eine Lösung für die Zukunft sein, wenn uns COVID-19 auch im Jahr 2021 noch Probleme macht? 
Ich bin nicht sicher, um ehrlich zu sein. Ich hoffe wirklich, dass wir nächstes Jahr einige normale World Cup Wochenenden haben werden. Vier Renntage hintereinander im Doppelpack sind einfach zu viel, finde ich.
Was sind die wichtigsten Dinge, die du während der Pandemie im Zusammenhang mit der Weltcup-Vorbereitung gelernt hast? 
Also, ich hoffe, dass wir nächstes Jahr eine normale Saison haben werden und ich nicht wirklich etwas aus diesem chaotischen Jahr lernen muss (lacht). Aber ich glaube, ich bin mit meinem Training und meinem Ansatz immer noch auf dem richtigen Weg. Deshalb werde ich wahrscheinlich nur einige Kleinigkeiten anpassen. Alles in allem denke ich, wenn ich so weitermachen kann wie bisher, dann werden das Podium und mein erster Sieg nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Trotz eines herausfordernden Jahres und einer Magenverstimmung in Lousa konntest du deine Top 10 Platzierung von 2019 mit einem 12. Platz in der World Cup Gesamtwertung 2020 bestätigen. Wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?
Ich denke, ein 12. Platz in der Gesamtwertung ist ziemlich gut, wenn man all die Probleme bedenkt, die ich mit meinem Sturz in Maribor und dem Magen-Darm-Problem in Lousa hatte. Ohne Frage ist es aber mein Ziel, wieder unter die Top 10 zu kommen.
Angenommen, eine normale Saison ist im nächsten Jahr möglich, auf welche Strecke freust du dich am meisten?
Ich denke, die Weltmeisterschaft in Val di Sole könnte interessant werden. Es ist die schwierigste und heftigste Strecke im nächsten Jahr. Ich habe aber ich das Gefühl, dass ich auf einer solchen Strecke ziemlich gut abschneiden könnte.
Fotos von : Isac Paddock
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