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Test: Orbea Laufey H-LTD

Orbea Laufey

Agressiv, verspielt und für den Trail gebaut? Das Orbea Laufey H-LTD ist weit mehr als nur ein weiteres Hardtail und soll sich auch im fordernden Gelände für Spaß sorgen. Ob es dieses Versprechen halten kann und ob es tatsächlich so viel bietet wie es versprechen soll, haben wir für euch getestet. 

Orbea Laufey

Dieses Bike ist nicht für einen bestimmten Fahrertyp gemacht, dieses Bike ist ein Spaßgarant für alle, die das Mountainbike lieben. Es ist ein Trailbike auf der Suche nach neuen Jagdgründen. – Orbea

Bei Rädern der Marke Orbea kann man sich immer drauf verlassen, dass sie mit Hingabe gefertigt und durchdacht sind. Schnelle Rennräder oder potente Carbonenduros sind die Flaggschiffe der Spanier. Die Laufey Hardtail Reihe ist deutlich günstiger angesiedelt. Es gibt drei Modelle, den Einstieg für 1.299 Euro, die mittlere Variante für 1.599 Euro und für 1.999 Euro bekommt man bereits das Topmodell. Es kommt die Frage auf, ob da Fahrspaß aufkommt, wenn das komplette Bike soviel kostet wie ein Carbonrahmen aus gleichem Hause.

Wie positioniert Orbea selbst das Laufey? Es soll ein Trailbike auf der Suche nach neuen Jagdgründen sein. Es soll sowohl dein erstes als auch dein neustes Bike sein, es soll sich für Anfänger genauso wie für versierte Könner im Sattel eignen. Weiter versprechen die Spanier: „Es kommt zu einem fairen und erschwinglichen Preis und macht doch in jeder exklusiven Kollektion Eindruck. Das Laufey ebnet den Weg zum Spaß.“

Das Orbea Laufey – die Fakten

Mit knapp 2.000 Euro für das Topmodell ist das Laufey sicherlich als „erschwinglich“ zu bezeihnen. Für das Geld bekommt man zudem auch eine Menge geboten: Eine Fox 34 mit 140 Millimetern sollte alles wegbügeln können was der ungefederte Hinterbau verträgt. Die Schaltung kommt von Shimano, ein Mix aus SLX und XT, mit 10-51 Kassette, das reicht für fast jedes Gelände. Die Bremsen, die ebenfalls von Shimano kommen, sind mit vier Kolben auch für härtere Einsätze tauglich. Das Cockpit kommt von Race Face, der Sattel von Fizik und die Reifen von Maxxis, auch hier alles zuverlässige Komponenten.

Rahmen:Orbea Laufey Hydro 2020
Federgabel:Fox 34 Float Performance 140
Dämpfer:ohne
Laufräder:Orbea Tryp 30c Disc Tubeless ready
Reifen VR:Maxxis Forekaster 2.60″ FB 60 TPI Dual Exo TR
Reifen HR:Maxxis Rekon 2.60″ FB 60 TPI Dual Exo TR
Schaltwerk:Shimano XT M8100
Schalthebel:Shimano SLX M7100
Kurbel:OC1 Alloy forged Boost 32t
Umwerfer:Ohne
Bremse:Shimano MT501 BR520
Bremsscheiben:Shimano 180/180
Sattelstütze:OC2 Dropper 31.6mm
Sattel:Fizik Taiga S-alloy rail
Vorbau:Race Face Aeffect 35mm
Lenker:Race Face Aeffect 35 20mm Rise 780mm

Orbea Laufey

Parts aus eigener Produktion finden wir bei Kurbel, Teleskopstütze und Laufrädern. Wer denkt, hier soll dem Käufer eine Mogelpackung untergeschoben werden, der irrt gewaltig. Alles wirkt äußerst wertig und funktioniert einwandfrei. Damit passen sie sehr gut ins positive Gesamtbild, das das Rad mit dem schönen und aufwendig gemachten Alurahmen hinterlässt.

Erwähnenswert ist auch, dass man sich beim Laufey zwischen vier Größen und drei Farben entscheiden kann. Auch bei der Ausstattung sind Upgrades möglich: Bei Federgabel, Bremse, Lenker, Sattel und Laufrädern kann man tunen. Es lässt sich eine Kettenführung und eine Steckachse ohne Schnellspanner für vorne ordern. Bei der Teleskopstütze kann man ohne Aufpreis zwischen 125, 150 und 170 Millimetern Hub wählen. Großartig!

Wie läuft das Orbea Laufey?

Unsere Tester sind viele Jahre auf dem MTB unterwegs, haben auf Hardtails begonnen und bewegen sich inzwischen vor allem auf Enduro Bikes. Übereinstimmend kamen sie zu dem Schluss, das Laufey passt am besten für zwei Fahrertypen: Mountainbike-Einsteiger, die eine hochwertiges Rad haben wollen und sich nicht auf eine Disziplin festlegen wollen, und die kein deutlich teureres Fully kaufen möchten. Oder Biker, die einfach Spaß mit einem unkomplizierten Bike haben wollen und Freude daran finden an ihrer Fahrtechnik zu feilen.

Orbea Laufey

So entstand auf den Ausfahrten in der Gruppe eine interne Challenge: der Versuch den Fully-Fahrern davonzufahren. Dass man auf dem Laufey überhaupt auf derartige Gedanken kommt, sagt schon viel über das Fahrverhalten aus. Dass der Laufey-Pilot bei flowigem oder eher flachem Terrain den vollgefederten Enduristen tatsächlich ein ums andere Mal davonfuhr ist das Sahnehäubchen. Klar: Im Steinfeld oder auf Wurzelteppichen will die Linie sorgfältig gewählt werden, ansonsten wird’s ungemütlich. Der Unterschied zu konventionellen Hardtails ist dank der 140er Fox 34 und den dicken 29×2,6″ Reifen enorm.

Auch bergauf macht das Laufey eine gute Figur. Dank zwölffach Kassette und ausgewogener Geometrie gelingen auch sehr steile Kletterpartien. Die Übersetzung sollte auch für MTB-Anfänger oder untrainierte Routiniers ausreichen. Bergab geben die Shimano Stopper immer genug Sicherheit. Nur sehr schwere Fahrer im alpinen Gelände werden sich größere Bremsscheiben wünschen. Alle eigenen Komponenten funktionieren super, alles ist stimmig. Besonders der Hebel der Teleskopstütze ist hervorzuheben, er verwöhnt mit einer Ergonomie, die viele teure Markenprodukte vermissen lassen.

Wer das Gas richtig stehen lassen will, der wird sich unter Umständen einen anderen Reifen an der Front wünschen, etwas mit gröberem Profil für mehr Traktion. Das Rad ist aber auch so einen echte Spaßmaschine!  Details wie die verschiedenen Flaschenhalterpositionen für große und kleine Flaschen oder dass das Rad selbst im härteren Gelände sehr leise fährt spricht für die Detailliebe mit der das Laufey konzipiert wurde.

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