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TEST: Pole – „Evolink 176”

Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #035 [November & Dezember 2016]

Lang, länger… Pole Bikes! Die Firma aus Finnland macht seit einiger Zeit mit extrem langen Bikes auf sich aufmerksam. Die Eckdaten des Pole „Evolink 176“ sind schon mal sehr interessant. So beansprucht das Bike in Größe Large mit 510 Millimeter Reach in jedem Fall den Rekord für das längste Downhillbike für sich. Die 1348 Millimeter des Radstandes lassen darauf schließen, dass das Rad für harte und schnelle Strecken gebaut wurde. Was uns etwas wundert ist, der Federweg am Heck. Dieser ist mit 176 Millimeter nicht ganz so lang wie bei der Konkurrenz, fällt aber nicht negativ ins Gewicht. Im Stand macht das Bike einen imposanten Eindruck. Das schlichte Design der Räder von Chefdesigner Leo Kokkonen ergibt in Kombination mit den hochwertigen Komponenten einen sehr ausgefallenen Mix. Verbaut wurde hier ein DVO Fahrwerk, Sram „Code“- Bremsen mit passendem „XODH“ 7- Fach Antrieb und einer Race Face „SixC“ –Carbon Kurbel.

Was uns beim ersten Probefahren auffällt, ist der progressive Hinterbau, der trotz nur 176 Millimeter Federweg ein recht sicheres Gefühl vermittelt. Dämpfer- und Hinterbau-Performance waren gut und man hatte stets das Gefühl das Heck des Rades gut kontrollieren zu können. Die Gabel ist top. Allerdings ist die Verwindunssteifigkeit einer Upside Down Gabel anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man sonst „normale” Doppelbrückengabeln gewöhnt ist. Das Fahrgefühl hat uns jedoch gut gefallen, man merkt aber, dass sie bei hoher Geschwindigkeit oder hohem Druck nicht ganz so steif ist, wie zum Beispiel die Fox „40“ und sich selbst den Weg durchs Steinfeld sucht.

Obwohl das Pole einen verhältnismäßig sehr langen Reach hat, fühlt sich die Position auf dem Rad immer noch sehr angenehm an. Das einzige, was uns besser gefallen hätte, wäre die Front etwas höher zu bauen. Das lässt sich mit einem anderen Vorbau oder Lenker und zur Not auch mit Vorbauspacern umsetzen. Die Front des Rades ist zwar nicht wirklich tief, aber durch den langen Reach steht der kleinere Fahrer etwas gestreckter auf dem Rad, wobei das Gewicht mehr auf dem Vorderrad hängt.

Eine andere Sache ist der extrem lange Hinterbau. So lange die Strecke nicht sonderlich eng ist, fällt dieser nicht negativ ins Gewicht, aber bei engen Kurven lässt sich das Rad nicht so leicht wie die meisten anderen Räder um die Kurve drücken, da der Hinterbau eine enorme Traktion hat. Dies kann jedoch in gewissen Situationen von Vorteil sein.

Ein Highlight ist die Zusammenklappfunktion des Bikes. So passt das Bike auch problemlos in einen Kleinwagen. Das bietet nur Pole und keine andere Marke im Gravity MTB Bereich.

// Die wohl leichteste Downhillkurbel auf dem Markt: Race Face „SixC“ rundet das edle Gesamtpaket ab.
// Der DVO „Jade“ Dämpfer bringt edle Optik in den eher schlicht gehaltenen Rahmen.
// Mit der „Emerald“-Gabel hat man auch an der Front des finnischen Rades hohe Performance.
// Wenn man den mittleren Bolzen des „Evolinks” entfernt, kann man das Bike einfach zusammenklappen. Für mehr Infos checkt unsere Eurobike-Videos auf unserer Seite.

Fazit: Das Pole „Evolink 176“ ist ein Rad mit einer sehr innovativen Geometrie, die besonders den etwas größeren Fahrern unter uns zugutekommt. Mit den 176 Millimeter Federweg am Heck ist das Rad trotz der Größe noch erstaunlich agil. Interessant wäre es das Rad mal mit einem kürzeren Hinterbau zu testen, aber dies würde das Verhältnis durcheinander bringen zwischen der langen Front den darauf abgestimmten Hinterbau. Dass man das Bike zusammenklappen kann, erleichtert den Transport im Auto ungemein.

Pro

  • Ausstattung
  • Hinterbaufunktion
  • Traktion
  • zusammenklappbar

Kontra

  • nichts für kleine Fahrer
  • langer Hinterbau

Unverbindliche Preisempfehlung: 6.600 € | Größen: S, M, L | Farbe: Traffic Red | www.polebicycles.com

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