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TEST: Commencal – „Supreme DH V4“

Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #034 [ September & Oktober 2016]

Bei der neusten Auflage ihrer erfolgreichen Downhill-Serie hat Commencal viele Interessante Details in den Rahmen gepackt: Lagerschalen und austauschbare Ausfallenden zur Geometrieveränderung, integrierte Gabelanschläge, innenliegende Zugführungen, massive Rahmenprotektoren und flexibles Kunststoff Schutzblech für das ausgeklügelte Hinterbausystem. Hierbei handelt es sich um einen Eingelenker mit mehrgelenkiger Abstützung. Der äußerst hohe Drehpunkt ermöglicht eine weit nach hinten verlaufende Raderhebungskurve. Doch ebenso kämpft das System mit einer großen Kettenlängung, die Commencal durch die Umlenkrolle in der Kettenstrebe erfolgreich in den Griff bekommen hat. Die Kette läuft dabei durch die Sitzstrebe und wird dank des dämpfenden Strebenprotektors nahezu lautlos.

//Die Umlenkung der Kette verläuft auf Höhe des Drehpunkts durch den Rahmen

Bis auf die lauten Carbon-Naben im edlen „E.13“-Laufradsatz ist das Bike allgemein sehr leise. Bei dem Fahrwerk setzt Commencal nicht nur am Topmodell auf Rock Shox Federung. Als Bremsanlage kommt die kräftige, aber etwas in die Jahre gekommene Avid „Code“ zum Einsatz. Bei der Schaltung wurde die geniale 7-fach „X01 DH“ von Sram montiert.  An unserem Topmodell ist der Renthal „Fat Bar“ und die fette „LG1 Race“-Kurbel aus Carbon – das hält das Gewicht unten. Doch mit dem 267 Millimeter langen Stahlfeder-Dämpfer und der aufwändigen Hinterbau-Konstruktion bleibt die Waage erst bei 17,35 Kilo stehen.

// Das Herzstück des „Supreme DH V4“

Die Umlenkrolle liegt genau auf der Höhe des Hauptdrehpunkts und sorgt so beim Antritt dafür, dass das Bike hoch im Federweg steht und sich Antriebsneutral nach vorne schießt. Das hohe Gesamtgewicht hemmt etwas die Spritzigkeit und Agilität. Der schwere Dämpfer liegt tief und zentral im Rahmen und das Bike hat einen niedrigen Schwerpunkt. Die 220 Millimeter „HPP“-Federweg fühlen sich durch die Längung des Hinterbaus nach wesentlich mehr an – das vermittelt viel Sicherheit. Nach hinten lehnen und laufen lassen. Das „DH V4“ fliegt lässig bei hohem Tempo über grobes Geläuf und verliert dabei keine Geschwindigkeit. Dazu bietet der Hinterbau eine erstklassige Traktion, besitzt aber auch den nötigen Pop, um sich über Sprünge zu schanzen.

// Der fette Unterrohrschutz dient gleichzeitig als Mudguard

Die kurzen Kettenstreben verleihen dem Bike die nötige Wendigkeit in verwinkelten Streckenabschnitten und Kurven. Ein richiges Race-Bike eben, mit dem auch schon zahlreiche Podiumsplätze und Weltmeistertitel eingefahren wurden. Große Fahrer ab 1,85 m sollten sicherlich besser gleich zu XL greifen, da der Reach und der Stack sehr niedrig ausfallen. So hatten unsere größten Tester mit 1,95 m sogar Probleme auf dem Testrad in Large, da die Körperposition sehr schnell zu weit nach vorne oder hinten verlagert wird.

// Ganz schön breit: Der Gabelanschlag ist gleichzeitig Eingang der inneren Zugverlegung

Fazit: Das „Supreme DH V4“ World Cup kommt mit einer hochwertigen Ausstattung zum fairen Preis. Dafür bekommt der Käufer eine erstklassige Maschine, um es so richtig laufen zu lassen. Das Bike besticht durch sein Hinterbausystem und die durchdachten Details. In unseren Augen dürfte das Baby noch etwas abspecken und der Reach und Stack etwas größer ausfallen.

Pro: Fahrwerk, Hinterbausystem, leise, Details

Contra: Gewicht, niedriger Reach

Unverbindliche Preisempfehlung: 4.999,- € | Größen: S, M, L, XL | Gewicht: 17,35 kg | www.commencal.com

 

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