[quads id=1]

TEST: Radon – „Swoop 170 9.0 2×11”

Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #032 [ Mai & Juni 2016]

Schön, dass die Bonner noch ein Superenduro im Programm haben. Man könnte ja fast glauben, diese Gattung sei ausgestorben wie Freeride-Bikes. Zu Unrecht. Für 2016 kommt sogar ein neues „Swoop“. Mit 170 Millimetern Federweg im Hinterbau und ebenso viel in der neuen „Lyrik“ muss der Bikepark-Besuch keine Ausnahme sein. Trotzdem sollte das „Swoop“ noch mit Leichtigkeit bergauf pedalierbar sein. Beim „Swoop 170“ bietet Radon zwei „9.0“-Ausstattungsvarianten an. Wir haben für den Test die uphill-tauglichere Version „2×11“ bekommen. Neben der großen Bandbreite der 11-fach Kassette, sind an der Kurbel zwei Kettenblätter verbaut. Dazu sitzt statt des „Vivid Air“ ein „Monarch Plus RC“ mit „Debon Air“-Luftkammer im Rahmen. Sowohl der Dämpfer als auch die Federgabel lassen sich blockieren, was die Klettereigenschaften des „Swoop 170“ noch weiter verbessert. Interessant ist auch die neue Geometrie-Verstellung „Tour“, „Trail“ oder „Park“ über den „FlipChip“. Lenk- und Sitzwinkel lassen sich so jeweils in Schritten von einem halben Grad abflachen, entsprechend senkt sich das Tretlager mit. Die Bremsleitungen verlaufen zum einfacheren Wechsel außen am Rahmen entlang, die Schaltzüge sind durch den Rahmen verlegt.

//Taco und Kettenführung für die härtere Gangart

Der „Trailking“-Pneu ist ein sehr guter Allrounder. Ist man jedoch häufiger im Bikepark unterwegs lohnt sich etwas Stabileres, zum Beispiel die „Super Gravity“-Reifen von Schwalbe, die auch am „Swoop 170 10.0“ verbaut sind. Das Race Face „Atlas“-Cockpit mit 800 Millimeter breitem Lenker sorgt für ausgezeichnete Kontrolle über das Bike. Der Laufradsatz DT Swiss „E1900 Spline“ drückt nicht zu sehr auf die Waage und ist robust genug für Drops und ruppige Strecken. Die „Guide RS“ sorgt mit 200er Scheibe vorne und 180er hinten für eine gute Verzögerung. Der Antrieb der günstigen „GX1“ drückt etwas stärker aufs Gewicht, funktioniert aber tadellos mit allen Vorteilen der teuren Schaltung. Dennoch sind am „Swoop“ eine Kettenführung und ein Taco verbaut – ideal für die härtere Gangart. Lediglich um den langen Käfig des Schaltwerks muss sich der Fahrer sorgen. Die „Lyrik“ fühlt sich in ruppigem Gelände wohl und zeigt keine Schwächen. Die abfahrtsorientierteren Biker unter euch sollten wegen des „Vivid Air“-Dämpfers besser zum preisgleichen „Swoop 170 9.0 1×11“ greifen. Der „Monarch“ am Testbike reicht aber für die meisten Sachen aus und punktet durch seine Lock-Funktion beim Uphill.

//Geometrie-Veränderung via „FlipChip“ am „Swoop“-Hinterbau

Die Sitzposition auf dem „Swoop 170“ ist auch für längere Touren und Uphills noch angenehm. Bei steilen Abfahrten, Highspeed oder ruppigen Passagen bleibt das Bike gelassen und ruhig dank seines langen Radstands. Das geht etwas zu Lasten der Wendigkeit – enge Kurven und Anliegerkombinationen fordern vom Fahrer einen gewissen Nachdruck. Wirklich träge ist das Bike nicht, doch ist das „Swoop 170“ bei Weitem nicht so agil wie ein leichtes Race-Enduro oder Trailbike. Noch unter der 15 Kilo Marke, liegt das Gewicht noch absolut im Rahmen in Anbetracht dessen, was sich mit dem „Swoop 170“ alles anstellen lässt. Auf dem Radon lässt sich so manche Strecke runterheizen, wo kleinere Kaliber schon an ihre Grenzen stoßen – und es geht eben immer noch recht angenehm wieder bergauf. Der Einsatzbereich ist groß und überall macht der Bonner Alleskönner richtig Spaß. Das „Swoop 170“ ist in fünf Ausstattungs-Varianten von 1.999,- Euro bis 3.799,- Euro erhältlich.

 

//Die Bremsleitungen werden sauber außen entlang geführt, die Schaltzüge verlaufen durch den Rahmen.

Fazit: Das „Swoop 170“ ist ein spaßiger Alleskönner: Bikepark, Downhill, Enduro und Trails aus eigener Kraft erstrampeln. Hohe Geschwindigkeiten sind für das Bike kein Problem, lediglich in engeren Kurven muss der Fahrer wegen des langen Radstandes etwas mehr Einsatz zeigen.

 

Pro: Preis-Leistung, Laufruhe, großer Einsatzbereich, Spaßgarantie

Contra: nicht besonders wendig

 

Unverbindliche Preisempfehlung: 2.799,- € (Komplettrad) | Größen: S, M, L, XL | Gewicht: 14,98 kg |

www.radon-bikes.de

 

Previous ArticleNext Article