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Drei Läufräder im Test – Easton | Ibis | Sram

Test erschien exclusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #029 [September & Oktober 2015]

 

Easton – „Haven Carbon 27,5“

Easton ist im Carbon-Laufrad-Sektor längst ein alter Hase. Entsprechend edel und hochwertig fällt der von Hand eingespeichte „Haven Carbon“ aus. Aufgebaut wird der Enduro Laufradsatz mit den edlen High-End Easton „M1“ Naben und Sapim Speichen. Das Nabengehäuse der „M1“ gliedert die Speichen paarweise, wodurch die Kräfte gleichmäßiger verteilt werden. Deshalb ist der „Haven Carbon“ mit nur 24 Speichen äußerst stabil. Für die „M1“-Nabe sind alle gängigen Achsstands erhältlich. Das Lagerspiel der Nabe ist einstellbar und für eine lange Lebensdauer mit doppelt gedichteten Rillenkugellagern versehen. Die Speichen sind 3-fach berührungslos gekreuzt. Durch „ABC“-Einlagen, dem Armored Ballistic Composite, welches unter anderem in ultraleichten Schutzwesten des Militärs Verwendung findet, wird der „Haven Carbon“ vielleicht sogar Kugelsicher. Wir haben zwar nicht drauf geschossen, doch allerhand Durchschläge und fiese Steine haben die Testlaufräder ohne Murren weggesteckt. Vermutlich gewährt Easton deshalb sogar eine Garantie von zwei Jahren. Trotzdem ist der Laufradsatz mit 1571 Gramm nicht nur besonders leicht, man kann sich sogar noch das Felgenband sparen, weil den Felgenboden geschlossen ist. Die Felgenösen bieten Stabilität und sind mit einem Gewinde versehen, in dem die Nippel eingeschraubt sind. So können die Nippel mit einem Standardspeichenschlüssel nachzentriert werden. Im Enduro-Segment gehören 21 Millimeter Innenweite zu den schmalen Felgen.

 

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Fazit: Der Easton „Haven Carbon 27,5“ ist ein edler und von Hand eingespeichter UST-Laufradsatz. Er überzeugt durch seine Wertigkeit und Stabilität. Dazu ist er besonders leicht geraten und ist mit allen gängigen Achsstandards fahrbar.

Pro: Haltbarkeit, Tubeless, Gewicht, Verarbeitung, Optik, Kompatibilität

Contra: Preis, Innenweite

Unverbindliche Preisempfehlung: 1149,90 € (VR), 1379,90 € (HR) | Farben: UD Carbon, matt| Gewichte in 27,5“: 724 g (VR), 847 g (HR) | Größen: 27,5, 29 Zoll | Maße: 26 mm Außenweite, 21 mm Innenweite | Speichen: 24 | Achsstandard: 15 x 100 mm, 20 x 110 mm (VR), 12 x 135/ 142 mm, 10 x 135 mm (HR)

www.bikeaction.de

 


 

Ibis – „741“

Wow, was für fette Teile: 41 Millimeter Außenbreite und 35 Millimeter Innenbreite messen die „741“. Da ist auch die Montage von Schwalbes „Procore“-System kein Problem. Das Gesamtgewicht mit Felgenaufkleber liegt bei 1722 Gramm, was im ersten Moment schwer klingt – für einen Carbon-Laufradsatz. Doch im Anbetracht der Felgenbreite und Stabilität ist das sehr leicht. Mit den breiten Felgen lässt sich ein geringer Luftdruck fahren, ohne dass der Reifen von der Felge walkt. Gleichzeitig hat der Reifen eine große Auflagefläche, was den Grip und den Fahrkomfort erhöht. Das merkt man nicht nur in Kurven, sondern auch bei Bremsmanövern. Der „741“ ist Tubeless-Ready und wird sowohl mit speziellem Felgenband, als auch mit Ventilen ausgeliefert. Normalerweise besitzen klassische Tubelessfelgen hakenförmige Kanten, um die Verbindung zum Reifen perfekt abzudichten. Die „741“ hat nur einen Winkel und trotzdem hält die Reifenwulst wie eingeklebt. Wir konnten den Satz sogar problemlos ohne Dichtmilch fahren. Ibis hat bewusst auf die Einkerbung im Felgenhorn verzichtet um die Stabilität immens zu erhöhen. Nicht nur dass der Reifen perfekt auf der Felge hält, die „741“ können richtig einstecken und lassen sich auch bei Durchschlägen nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Die breiten Felgen bieten eine gewisse Angriffsfläche für herumwirbelnde Steinchen, was neben Kratzen auch noch Lärm macht. Doch das sind Nichtigkeiten. Die 475 Gramm leichten Felgen sind zum Selbstaufbau auch Einzeln erhältlich, allerdings mit Ausschluss der Garantie.

 

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Fazit: Der „741“ ist ein Hardcore Enduro-Laufradsatz, der auch im Downhill einstecken kann. Dabei liegt der Dicke gewichtstechnisch noch locker im grünen Bereich. Die breiten Felgen ermöglichen niedrige Luftdrücke und gigantischen Grip.

Pro: Haltbarkeit, Breite, Procore-Kompatibel, Verarbeitung, Optik, Kompatibilität

Contra: Preis

Unverbindliche Preisempfehlung: 1648,- € (VR+HR) | Farben: Carbon Black| Decals: Vitamin P, Enduro Blue, Rip Green, White, Warm Silver, HD3 Red, HD3 Blue, HD3 Green | Gewichte mit Felgenband in 27,5“ ohne Decals: 784 g (VR), 893 g (HR), 45 g (Decals für 2 Laufräder), 475 g (Felge) | Größen: 27,5, 29 Zoll | Maße: 41 mm Außenweite, 35 mm Innenweite | Speichen: 32 | Achsstandard: 15 x 100 mm, 20 x 110 mm (VR), 12 x 135/ 142 mm, 10 x 135 mm (HR)

www.tri-cycles.de

 


 

Sram – „Roam 60“

Der „Roam 60“ ist ein solider Laufradsatz der auch im Endurorennen hart rangenommen werden kann. Gleichzeitig ist er mit 1582 Gramm Federleicht wie Crosscountry Laufradsatz und wahrt so die Agilität und Klettereigenschaften. An stark belasteten Punkten sind Materialverstärkungen eingearbeitet. Der Satz wird direkt mit Tubeless-kompatiblem Felgenband und Ventilen ausgeliefert. Durch das „Double-Decker“-Design im Nabengehäuse sind die geraden Speichen paarweise gegliedert. Dadurch wird die Kraft gleichmäßig verteilt und die Räder kommen mit nur 24 Speichen aus, was noch ein paar Gramm einspart. Die Laufräder sind in allen Größen erhältlich und auch mit sämtlichen Standards kompatibel. Ein Endkappenwechsel funktioniert schnell und werkzeuglos. Das Star-Ratchet-System spricht für eine sehr lange Lebensdauer. Außerdem sind die Zahnscheiben extrem wartungsarm. Eine Besonderheit ist das asymmetrische Felgenprofil mit einem Versatz von 2,5 Millimetern. Deshalb gibt es am „Roam 60“ nur eine Speichenlänge. Die Felge aus gleichgerichtetem Carbon ist mit einer Innenbreite von 21 Millimeter noch im Mittelfeld für das Einsatzgibt. Eine „Procore“-Montage könnte hier jedoch schwierig bis unmöglich werden. Die Seitenwände verjüngen sich zur Felgenmitte hin wodurch Gewicht eingespart wird. Um die Laufräder trotzdem sehr stabil zu halten sind die Seitenwände zum Felgenhorn verstärkt. Daraus resultiert eine leichte Felge, die Durchschläge wegsteckt, wo manch Alufelge die Beulenpest bekommt.

 

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Fazit: Der „Roam 60“ ist durchweg robust und ist trotzdem Federleicht. Besonders Endnutzerfreundlich ist das Endkappen-System mit dem alle gängigen Standards im Handumdrehen montiert werden können sowie eine Speichenlänge für alle Räder.

Pro: Gewicht, In allen Größen verfügbar, Steifigkeit, Verarbeitung, Optik, Kompatibilität

Contra: Preis, Innenweite

Unverbindliche Preisempfehlung: 862,- € (VR), 1092,- (HR) | Farben: Carbon Black | Gewichte mit Felgenband in 27,5“: 721 g (VR), 861 g (HR) | Größen: 26, 27,5, 29 Zoll | Maße: 28 mm Außenweite, 21 mm Innenweite | Speichen: 24 | Achsstandard: 15 x 100 mm, 20 x 110 mm (VR), 12 x 135/ 142 mm, 10 x 135 mm (HR)

www.sram.com

 

// Text & Fotos: Sebastian Labonte

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